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DAS passiert in Kriftel

mobile beratung ist fest etabliert

DIE Anlaufstelle für die Anliegen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

„Die Einrichtung der mobilen beratung Kriftel hat sich auch 2021 bei der Vernetzung der vielfältigen Aktionen aller Träger der Kinder- und Jugendberatung sowie als Anlaufstelle für die verschiedensten Anliegen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewährt“, stellte Bürgermeister Christian Seitz zuletzt im Sozialausschuss fest. Die Corona-Pandemie und die damit erlassenen Bundes- und Landesverordnungen hatten Einrichtungen dieser Art im vergangenen Jahr zeitweise gezwungen, Angebote ruhen zu lassen beziehungsweise sie umzustrukturieren.

Die mobile beratung Kriftel wurde im Jahr 1994 eingerichtet und ist organisatorisch dem in Frankfurt ansässigen Verein „Jugendberatung und Jugendhilfe“ zugeordnet. Die Arbeit wird von der Gemeinde Kriftel finanziert. Neben der Beratung und Betreuung von Jugendlichen mit Suchtmittel- oder anderen jugendspezifischen Problemen bilden die Präventionsarbeit und die Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen in Kriftel die wesentlichen Schwerpunkte. Die mobile beratung Kriftel setzt nicht nur die eigene fachliche und professionelle Kompetenz ein, sondern arbeitet auch vernetzt mit ehrenamtlichen Kräften, Vereinen, Verbänden, Kitas, Schulen und kirchlichen Organisationen. „Durch diese Vernetzung konnte bis heute ein umfangreiches und für die unterschiedlichen Zielgruppen attraktives Angebot in Kriftel geschaffen werden“, so die Leiterin der mobilen beratung, Lydia Rauh, im Sozialausschuss, wo sie die Angebote detailliert vorstellte.

Suchtberatung und Prävention

2021 wurden im Bereich „Suchtberatung“ 19 Personen aus Kriftel längerfristig betreut. Mit 167 Personen gab es einen Einmalkontakt. Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Ein junger Mensch erhielt die Möglichkeit, auferlegte Sozialstunden bei der mobilen beratung abzuleisten.

In der Präventionsarbeit im Bereich Kinder- und Jugend wird früh damit begonnen, Kinder und Jugendliche an dieses Thema heranzuführen, so Rauh. „Man unterscheidet dabei primäre und sekundäre Aktivitäten.“ Primäre Präventionsaktivitäten sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Zielgruppe stärken, so dass diese, wenn sie in Kontakt mit Suchtmitteln kommen, nicht darauf zurückgreift. Sekundäre Präventionsansätze richten sich an bereits Konsumierende und verfolgen das Ziel einer Konsumreduktion bis hin zur völligen Abstinenz.

Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit unterstützt und vernetzt die mobile beratung die bestehenden Angebote der Vereine und Verbände in Kriftel sowie der Schulen und Kirchengemeinden und organisiert die offene Jugendarbeit der Gemeinde. Unterstützt wurden 2021 Angebote in Kitas zu Bewegung und Selbststärkung, in der Grundschule zum Thema Smartphone und in der weiterführenden Schule gab es Infotage zum Thema Auslandsaufenthalt. Um einen Einblick in die Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu bekommen, wurde ein Projekt mit anderen mobilen beratungen gestartet, bei dem Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Social Media-Tools ihre Altersgenossen zu ihrem Lebensumfeld befragt haben.

Auch für Eltern gab es Angebote: Familienspiele live und digital, ein Elternabend zum Thema Smartphone-Nutzung der Kinder und ein Eltern-Kind-Lerntraining in Kooperation mit dem Familienzentrum. Für Lehrerinnen und Lehrer wurden Fortbildungen zum Thema ADHS und Trauma bei Kindern und Jugendlichen sowie zur gewaltfreien Kommunikation angeboten.

Im Rahmen der Ferienspiele im Sommer gab es 2021 ein zweiwöchiges Angebot im Freizeithaus, vier Aktionstage fanden in den Herbstferien im Freizeithaus statt, das Mitternachtsfußball an fünf Terminen war wieder sehr beliebt und Spiele im Park an fünf Sonntagen wurden von 24 Vereinen und Initiativen mitgestaltet. Großen Zuspruch fanden auch „Spiele im Park“ sowie die Angebote zu den Ferienspielen in den Sommerferien, der Kinderbeitrat und der Kinderadventsmarkt.

Kontakte wurden in Parks und auf Spielplätzen geknüpft

Das Freizeithaus ist normalerweise offen für alle Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 20 Jahren. Hier gibt es viele altersspezifische Angebote, wie Kochen, PCs für Schulaufgaben und Bewerbungsschreiben, ein Fitnessraum, es gibt Jungs- und Mädchennachmittage. Rauh: „Doch durch Corona musste das Angebot 2021 sehr beschränkt werden. Die Social Media Präsenz wurde ausgebaut, Online-Angebote wurden geschaffen.“ Der aufsuchenden Arbeit kam auch 2021 eine besondere Bedeutung zu. Neben dem Freizeithaus wurden Kontakte vor allem in den Parks auf den Spielplätzen der Gemeinde geknüpft.

Die mobile beratung ist auch zentraler Partner des Familienzentrums Kriftel. Seit 2014 wird es mit Mitteln des Landes Hessen für Familienzentren gefördert. Fachlicher Träger ist der Verein JJ. Das kooperative Familienzentrum Kriftel besteht aus 11 Kooperationspartnern und zahlreichen Netzwerkpartnern. Neben verschiedenen Themenabenden wurden im Rahmen des Programms – für das Lydia Rauh ebenfalls Organisatorin und Ansprechpartnerin ist - Schulungen, Kurse und sonstige Freizeitaktivtäten für alle Altersgruppen angeboten. Zahlreiche Angebote wurden vielfach neugeplant, um den veränderten Hygieneanforderungen sowie den Anforderungen an digitale Angebote Rechnung zu tragen.