Lindenblütenfest

Geschichte entdecken im Heimatmuseum

Das Heimatmuseum von außen.
Das Heimatmuseum ist in einer alten Hofreite in der Schulstraße untergebracht.


Das Museum befindet sich in einer Hofreite, einem für die Region typischen landwirtschaftlichen Anwesen mit Wohnhaus, Scheuer und Ställen. Das um 1892 errichtete Anwesen ist nahezu unverändert erhalten geblieben, so, wie es der damalige Bauherr, Bürgermeister Johann Sittig (Amtszeit 1892 bis 1919) errichtet hatte. Der von der Schulstraße her zugängliche Teil des früheren Stalles wurde zum Museum ausgebaut und am 11. Oktober 1986 anlässlich der Krifteler Kulturtage eröffnet.

Statuen aus Bonifatius-Kapellen.
Ein wichtiger Bestandteil des Heimatmuseums sind auch Statuen aus der früheren Bonifatius-Kapelle und der alten Krifteler Kirche (bis 1865).

Hier werden Geschichte und Alltag in Kriftel seit der Zeit der Römer dargestellt. Ein Modell zeigt die Ausdehnung der Gemeinde um 1820, ein weiteres Modell rekonstruiert die Krifteler Getreidemühle des Adam Weinbach aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ferner werden landwirtschaftliche und handwerkliche Gerätschaften präsentiert. Eine Kuriosität stellt die Vogeleiersammlung dar, die der Krifteler Unternehmer Heinrich Wagner um 1900 angelegt hat.

Eine Strickmaschine der Krifteler Firma Siegert.
Strickmaschine der Firma Siegert, 1950er Jahre.

Schwerpunkte bei wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Themen sind die Auswanderung im 19. Jahrhundert, die Entwicklung der Farbenfabrik Beyerbach und der Obstbau seit Anfang des 20. Jahrhunderts.

Kriftel ist eine Station der 2004 neu eröffneten Bonifatius-Route von Mainz nach Fulda, denn der Leichnam des Missionars wurde der Überlieferung nach bei der Überführung von Mainz nach Fulda im Jahr 754 für eine Nacht in Kriftel aufgebahrt. Ein wichtiger Bestandteil des Heimatmuseums sind deshalb außer Bildern und Fotos auch Statuen aus der früheren Bonifatiuskapelle und der Kirche St. Vitus. Die älteste Skulptur stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Ein Blick ins Museum.
Puppen in historischer Tracht aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Im Museum sind auch Teile des Gemeindearchivs untergebracht. So ist zum Beispiel ein Buch von 1671 vorhanden, in dem – als der ganze Ort durch einen Brand vernichtet worden war – die Grundstücks- und Eigentumsverhältnisse neu verzeichnet wurden. Die im Herzogtum Nassau angelegten Stockbücher, Vorläufer der heutigen Grundbücher, ermöglichen es, Eigentumsverhältnisse in der Gemeinde bis zum Jahr 1854 zurückzuverfolgen. Darüber hinaus dokumentiert die historische Fotosammlung den Wandel Kriftels seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.


Das Heimatmuseum ist außer zu den Öffnungszeiten auch nach Vereinbarung geöffnet und beantwortet Anfragen zur Geschichte Kriftels.


Weitere Infos

Heimatmuseum Kriftel

Schulstraße 2

65830 Kriftel

+49 6192 46902

Museumsleitung:

Gemeindearchivar Dr. Detlef Krause

Dr. Detlef Krause.


Öffnungszeiten:

Jeden ersten Sonntag im Monat von 10-12 Uhr
oder nach telefonischer Absprache