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DAS passiert in Kriftel

Gemeinde hat neuen Gasversorger

Gemeinde hat neuen Gasversorger gefunden – Preis vervierfacht sich

Steht die Gemeinde Kriftel im Januar ohne Gasversorger da?“ So war vor zwei Wochen in der Presse zu lesen. Im Planungsausschuss hatte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek berichtet, dass der derzeitige Gasversorger die Verträge zum 1. Januar 2023 gekündigt habe. Basis für den bisherigen Energieversorger war die „Bündelausschreibung“ unter Federführung des Main-Taunus-Kreises, die dieser gemeinsam mit den eigenen Kommunen und dem Hochtaunus-Kreis mit mehreren Kommunen durchgeführt hatte. „Früher galt: Je größer die Menge, umso günstiger der Preis. Heute ist es umgekehrt: Je kleiner die benötigte Menge, desto größer die Aussicht, überhaupt als Kunde neu angenommen zu werden“, so Jirasek. Der Kreis habe daher den Kommunen eine eigene Ausschreibung empfohlen. Auch die Gemeinde Kriftel versuchte dann, unterstützt von einem Fachbüro, europaweit einen neuen Gas-Anbieter zu finden. Erfolglos: Es ging kein Angebot ein.

Jetzt kann Franz Jirasek gute Nachrichten verkünden: Aufgrund der gescheiterten europaweiten Ausschreibung konnte die Gemeinde im Rahmen einer Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb selber bei Unternehmen anfragen. Zwei machten immerhin ein Angebot, innerhalb einer Stunde musste die Gemeinde vergangene Woche entscheiden und zusagen. Der neue Anbieter ist die Süwag AG. Die Preise haben sich allerdings vervierfacht: Bezahlen muss die Gemeinde für das Gas jetzt 20,41 Cent pro Kilowattstunde. Vorher waren es 5,13 Cent (netto).

Die Gemeinde, einschließlich der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau), bezieht in 41 Abnahmestellen jährlich etwa 3.600.000 Kilowatt Erdgas. Die größten Abnahmestellen sind die Schwarzbachhallen und das Parkbad. Hat die Gemeinde bisher circa 123.000 Euro für Erdgas im Jahr ausgegeben, werden es 2023 etwa stolze 490.000 Euro sein. „Das hat natürlich auch Auswirkungen für die Mieterinnen und Mieter in unseren Wohnungen der Gewobau“, so Jirasek. Er mahnt daher eindringlich, Energie soweit wie möglich einzusparen, um dann nicht 2024 bei der Nebenkostenabrechnung ein böses Wunder zu erleben.