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Kriftel vorn beim Fahrradklima

ADFC: Kriftel zweitbeste Note in Hessen beim Fahrradklimatest 2018

In welchen Kommunen Radfahrer gerne und nicht so gerne unterwegs sind, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) jetzt wieder in einer bundesweiten Umfrage ermittelt. Radfahrer konnten das Fahrradklima ihrer Heimatstadt online bewerten. Am Dienstag wurde das Ergebnis veröffentlicht. Erfreulich für die Krifteler: Die Obstbaugemeinde bekommt in Hessen über alle Stadtgrößen hinweg die zweitbeste Schulnote (3,09) und rangiert in der Stadtgrößenklasse ‚unter 20.000 Einwohner‘ sogar auf dem ersten Platz! „Damit haben wir uns im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2016 weiter verbessert“, freut sich Franz Jirasek, Erster Beigeordneter der Gemeinde Kriftel.

Der Fahrradklima-Test ist laut ADFC die weltweit größte Befragung zum Radfahrklima und fand 2018 zum achten Mal statt. 170.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich 2018 an der Umfrage beteiligt – das sind 40 Prozent mehr als 2016. Sie haben 683 Städte und Gemeinden bewertet (2016: 539) in verschiedenen Größenklassen bewertet. 71 davon liegen in Hessen. 12.700 Personen in Hessen nahmen am Fahrradklima-Test teil. Zu den Bewertungskriterien gehören die Infrastruktur mit Radverkehrsnetz ebenso wie Sicherheit, Komfort oder Stellenwert des Radfahrens. Insgesamt wurden hierzu 32 Fragen gestellt, ausgewertet werden die Antworten nach einem Schulnoten-System. Für Kriftel wurden 96 Bewertungsbögen online ausgefüllt.

Kriftel klettert nach oben

Über alle Städtegrößen hinweg sind die drei am besten bewerteten Kommunen in Hessen Baunatal (Gesamtbewertungsnote: 2,67), Kriftel (3091) und Mörfelden-Walldorf (3,17). Im bundesweiten Vergleich verbesserte sich die Obstbaugemeinde auf Rang 14 von insgesamt 186 Städten und Gemeinden mit der Einwohnerzahl ‚unter 20.000‘! In ihrer Stadtgrößenklasse belegt die Obstbaugemeinde Rang 1 von insgesamt 25 Teilnehmern. Insgesamt am schlechtesten schneiden Bad Homburg v.d. Höhe (letzter Rang, 71), Wiesbaden (70) und Kelsterbach (69) in der hessenweiten Auswertung ab. Frankfurt am Main rangiert auf Rang 44.

„Die Ergebnisse bundesweit sind alarmierend“, teilt der ADFC auf seiner Webseite mit: Die Note für die Fahrradfreundlichkeit in Deutschland sank von 3,81 (2016) auf 3,93. Fazit: „Damit ist das Radklima in Deutschland nur ausreichend.“ Auch das Sicherheitsgefühl habe sich auf 4,16 verschlechtert.

Umso stolzer können die Krifteler sein: Positiv bewerteten sie in ihrer Gemeinde die gute Wegweisung für Radfahrer, die Möglichkeit der Mitnahme von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln und die Öffnung vieler Einbahnstraßen für Fahrradfahrer.

 

Für Franz Jirasek ist das gute Abschneiden Kriftels eine Konsequenz langjähriger Bemühungen: „Die Wünsche und Sorgen der Fahrradfahrer werden von uns ernstgenommen. Seit über zehn Jahren treffen wir uns regelmäßig mit Vertretern der ADFC-Ortsgruppe Hofheim, Eppstein, Kriftel. Wir wollen die Radfahrer unterstützen und sind froh, dass uns der ADFC berät.“

Jirasek: Fahrradfreundlichkeit hebt Image der Gemeinde

Kriftel, so Jirasek, sei eine flächenmäßig kleine Gemeinde, in der es sich anbiete, das Auto stehenzulassen und mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. „Das entlastet die Gemeinde von Lärm, verstopften Straßen und entspannt die Parksituation.“ Der Alltags- und Ausflugsverkehr mit dem Fahrrad in Kriftel sei beträchtlich, bedingt auch durch die reizvolle Lage der Gemeinde zwischen Main und Taunus. Fahrradfreundlichkeit hebe das Image der Stadt und mache sie zudem auch als Wirtschaftsstandort interessant, so Jirasek.

Im Haushalt eingestellt seien in diesem Jahr Gelder für den Ausbau des Radweges von der Wiesbadener Straße in die Parkstraße, entlang des Schwarzbachs bis zur Brücke am Parkbad. In weiteren Bauabschnitten soll der Weg mittelfristig bis Hofheim weitergeführt werden.

Außerdem beteiligt sich die Gemeinde Kriftel am Landesprogramm „Fahrradfahren neu entdecken“: „Von September bis November können sich Krifteler Bürger im Rathaus E-Bikes für einen gewissen Zeitraum ausleihen“, kündigt der Erste Beigeordnete an. „Wir möchten damit möglichst viele Bürger zum Umstieg aufs umweltfreundliche Fortbewegungsmittel animieren. Die Menschen können sich um ein Rad bewerben und dann ausprobieren, ob ein Elektrofahrrad ein Verkehrsmittel ist, mit dem sie sich dauerhaft anfreunden können.“ Nähere Infos zur Krifteler Aktion und Bewerbungsmodalitäten folgen.

Foto: Kriftel tut etwas für Fahrradfahrer: Noch in diesem Jahr wird im Hattersheimer Weg die Treppe durch eine Rampe ersetzt.