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Wasserkosten steigen leicht an
Investition in kritische Infrastruktur - Wassergebühren sollen 2026 leicht erhöht werden
Der Gemeindevorstand legt diese Woche in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die Kalkulation der Wasserbenutzungsgebühr für das Haushaltsjahr 2026 vor. Vorgeschlagen wird die Erhöhung der Wasserbenutzungsgebühr von derzeit 2,60 EUR/m³ auf 2,80 EUR/m³ inklusive der gesetzlichen Umsatzsteuer. Im Haushaltsjahr 2026 wird die prognostizierte Wasserverkaufsmenge unter Berücksichtigung der Vorjahreswerte mit 540.000 m³ angesetzt.
„In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Kriftel bewusst darauf gesetzt, neben der Wasserbeschaffung über den Wasserbeschaffungsverband auch verstärkt in die Eigenförderung zu investieren, um die Resilienz der örtlichen Wasserversorgung zu erhöhen“, erläutert der Erste Beigeordnete Martin Mohr. „Erfahrungen aus anderen Kommunen haben gezeigt, wie wichtig Investitionen in die sogenannte kritische Infrastruktur sind – insbesondere in Zeiten langanhaltender Trockenperioden, in denen die Versorgungssicherheit gefährdet sein kann.“
Trotz Gebührenerhöhung unter durchschnittlichem Gebührensatz
Die gezielten Investitionen in Brunnen und Hochbehälter tragen maßgeblich zur Stabilität und Unabhängigkeit der Wasserversorgung bei, betont der Gemeindevorstand. Gleichzeitig wirken sie sich aber auf die Gebührenkalkulation aus, da die entsprechenden Kostenbestandteile in die Gebührenstruktur einfließen. Dies wird in der Beschlussvorlage des Gemeindevorstandes dargelegt: „Eine Erhöhung der Wasserbenutzungsgebühr wird empfohlen, da die Kosten dauerhaft steigen und die verkaufte Wassermenge gleichzeitig rückläufig ist.“ Daher müssen die Kosten für den Betrieb der Anlagen zusätzlich auf weniger Verkaufsmenge umgelegt werden.
Die geplante Gebührenerhöhung bleibe dabei aber weiterhin unter dem durchschnittlichen Gebührensatz von 3,04 EUR/m³ (inklusive Umsatzsteuer) im Main-Taunus-Kreis im Vergleichsjahr 2025. Zudem wurden die Zählergebühren nach 1981 erstmals wieder neu kalkuliert. Hier erfolgte lediglich zur Euroumstellung 2002 eine Preisanpassung ohne Gebührenerhöhung.
Vorrangig eigene Wassergewinnungsanlagen

Wasser sprudelt in die sanierten Becken.
Die Wasserversorgung der Gemeinde Kriftel erfolgt vorrangig mit eigenen Wassergewinnungsanlagen: Vier Vertikalfilterbrunnen verteilt auf zwei Brunnenfelder stehen zur Verfügung. Darüber hinaus besteht ein Anschluss an die Fremdwasserversorgung des Wasserbeschaffungsverbandes Hofheim am Taunus.
Um das von den Brunnen geförderte Wasser als Trinkwasser aufzubereiten, stehen der Gemeinde zwei Aufbereitungsanlagen zur Verfügung. Gespeichert wird das Wasser in zwei Hochbehältern (Speichervolumen 1.000 m³ und 1.500 m³), die gegenüber des Kreishauses an der Gemarkungsgrenze zu Hofheim stehen, und einem Tiefsammelbehälter (Speichervolumen 300 m³). „Durch die beiden miteinander verbundenen Hochbehälter können Verbrauchsschwankungen ausgeglichen werden. Außerdem wird durch sie die Löschwasserversorgung sichergestellt“, informiert Martin Mohr. Mit Hilfe von zwei Druckerhöhungsanlagen und einem insgesamt 47 Kilometer langen Rohrleitungsnetz erfolgt die Wasserverteilung in die Krifteler Haushalte.
2024 war bereits eine Kammer des älteren Hochbehälters saniert worden: Dieser stammt aus dem Jahr 1958. „Da durch die Kammerwände Feuchtigkeit gedrungen ist und die Leitungsdurchführungen stark korrodiert waren sowie das Fugenmaterial sandete, musste gehandelt werden“, so Fachbereichsleiter Michael Walter. Die Wasserkammern wurden von einer Fachfirma mit PE 100-Platten ausgekleidet, diese wurden auf den alten Fliesen befestigt und miteinander verschweißt. Die Elektroinstallation wurde außerdem auf den neuesten Stand gebracht. Die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten erfolgte noch 2024.

