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DAS passiert in Kriftel

Verbesserungen für Fahrradfahrende

ADFC lobt: Wieder viel für die Radfahrenden in Kriftel erreicht

Ende März trafen sich der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und Ordnungsamtsleiter Volker Kaufmann mit dem Ersten Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Hofheim/Eppstein/Kriftel, Dr. Holger Küst, wieder einmal zum alljährlichen Erfahrungsaustausch in Sachen Radverkehr. Diesmal jedoch per Onlinekonferenz. Teilnehmer waren auch Bauamtsleiter Martin Mohr und sein Mitarbeiter Deimantas Bukotas sowie die Kassenwartin des ADFC, Gabriele Sutor, und Mitglied Ulrike Beckenkamp.

„Der ADFC unterstützt die Gemeinde seit vielen Jahren mit seiner ehrenamtlichen Arbeit“, betonte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. „Das Fahrrad ist ein gesundes und umweltfreundliches Verkehrsmittel, das immer beliebter wird – und gerade auch jetzt, wo die Benzinpreise stetig steigen. Um den positiven Effekt auf die Umwelt sowie das Klima weiter voran zu treiben, sollte die Einsatzmöglichkeit des Fahrrades in der Nahmobilität weiter ausgebaut werden“, findet er und bedankte sich daher bei Dr. Küst für die gute Zusammenarbeit. Beide sind sich einig: „In den letzten Jahren konnte in Kriftel für die Radfahrenden viel bewegt und erreicht werden.“ Weitere Pläne für die Zukunft gibt es auch.

Radverkehrsführung entlang des Schwarzbaches

Der Erste Beigeordnete berichtete, dass der geplante Radweg entlang des Schwarzbaches (KR1) zwischenzeitlich mit Hessen Mobil diskutiert worden sei und abschnittsweise zur Genehmigung vorgelegt und bewilligt werden müsse. Für den ersten Abschnitt (Rampe Kapellenstraße bis Brücke am Parkbad) wurde der Förderbescheid für Mai in Aussicht gestellt, der zweite Abschnitt (Brücke am Parkbad bis Oberweidstraße) könnte im Oktober bewilligt werden, so Jirasek. Im Läusgrund habe man Ende 2021 und Anfang 2022 mehrere Radwegeverbindungen befestigt (KR2 und KR3) und die vom ADFC erstellte Änderung der Radverkehrsbeschilderung werde zurzeit umgesetzt.

Verbesserungsvorschläge umgesetzt

Dr. Holger Küst legte den Vertretern der Verwaltung eine Liste vor mit Punkten, an denen eine Ver- oder Nachbesserung der Situation für Radfahrer erwünscht ist. „Wir fänden es hilfreich, wenn die Ecken an der Einmündung des asphaltierten Stücks auf die Verbindung Rhein-Main-Therme-Liederbach ‚ausgerundet‘ werden, wie dies beim Betonplattenweg auf dem Hochfeld realisiert ist“, so Dr. Küst. Er hatte außerdem in der letzten Zusammenkunft auf verschiedene Standorte hingewiesen, an denen die Beschilderung den Radverkehr untersage, und hatte um Überprüfung gebeten. In vielen Fällen konnte eine Verbesserung und Neubeschilderung erreicht werden. So zum Beispiel für Fahrrad-Parker am Parkbad oder Radfahrende in der Karlsbader Straße zwischen Lindenstraße und Taunusstraße.

Dr. Küst wünscht sich, dass die Pfosten im öffentlichen Bereich stark begrenzt werden. „Wir werden die vom ADFC erstellte Liste dahingehend prüfen und zeitnah eine Rückmeldung geben“, versprach der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Der Erste Beigeordnete teilte mit, dass der Hattersheimer Weg in der vorhandenen Breite asphaltiert werden soll, zunächst im Abschnitt zwischen Gutenbergstraße und Kapellenstraße. Eventuell werde vorab temporär eine Deckschicht aufgetragen.

Unfallschwerpunkt Hofheimer Straße/Schmelzweg

Der frühere Unfallschwerpunkt Hofheimer Straße/Schmelzweg sei zwar durch verschiedene Maßnahmen auch der Gemeinde entschärft worden, so Dr. Küst, aber drei Unfälle im Jahr 2021 seien nach Ansicht des ADFC immer noch zu viele. „Wir denken, dass durch die Reduktion der Fahrspurbreite bei Einmündung der Hofheimer Straße auf den Schmelzweg sowie eine Aufpflasterung wie in der Neugasse in Hofheim diese Stelle sicherer machen könnte“, so der Sprecher des ADFC. „Letzteres senkt sicher signifikant die Einfahrtgeschwindigkeit in den Knotenpunkt, ersteres erleichtert für querende Radlerinnen und Radler die Übersicht der Einmündung und beseitigt die Gefahr schnell rechts aus der Hofheimer Straße in den Schmelzweg abbiegender Autos.“ Die Gemeinde will dies prüfen.

Sicherheitsabstand: Autofahrer aufklären

Dr. Küst beklagte außerdem, dass Radfahrende regelmäßig an Engstellen in der Kirchstraße, Wiesbadener Straße, Bahnhofstraße, Hofheimer Straße oder Frankfurter Straße von Kfz-Lenkenden bedrängt werden. Künftig wird die Gemeinde daher gemeinsam mit dem ADFC pressewirksam darauf hinweisen, dass Sicherheitsabstand zu Radfahrenden zwingend erforderlich ist.

Franz Jirasek teilte mit, dass hinter dem Rathaus künftig Fahrrad-Parkplätze für Mitarbeiter, Besucher und Gemeinderats-Mitglieder entstehen und neben dem Rathaus anstelle der bisherigen „Felgenkneifer“ jetzt Anlehnbügel für Kurzzeit-Besucher aufgestellt werden sollen. „Vielleicht ließe sich ja sogar ein Fahrrad-Parker mit Doppelstöckern wie vor dem Hofheimer Rathaus realisieren“, so Dr. Holger Küst. Er findet: „Die Präsenz eines deutlich sichtbaren Fahrrad-Parkers würde den Aufmerksamkeitswert für alternative Verkehrsmittel erhöhen.“

Fahrradreparaturstationen sind beliebt

Der Erste Beigeordnete berichtete von weiteren Verbesserungen für Radfahrende in Kriftel: Neben der Fahrrad-Reparaturstation am Bahnhof wurde eine zweite an der Schwarzbachhalle aufgestellt. „Beide werden gut angenommen. Von Zeit zu Zeit muss jedoch auch Werkzeug ersetzt oder ausgetauscht werden“, so Jirasek. Die Fahrrad-Parker auf der Nordseite des Krifteler Bahnhofs sollen erneuert werden und auch Platz für Lastenräder und die Aufladung von Elektrorädern geschaffen werden.

Dr. Küst dankte der Gemeinde zum Schluss, sich gegenüber Hessen Mobil so nachhaltig für die Umsetzung einer Lichtsignalanlage zur Querung der L 3011 zwischen Hochfeld an der Gutenbergstraße eingesetzt zu haben.