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DAS passiert in Kriftel

Raiffeisenstraße: Vertrag unterzeichnet

Modellhaft und ökologisch: Gewobau startet größtes Projekt seiner Geschichte

Der Vertrag ist unterschrieben: In der Sitzung des Gemeindevorstandes am Dienstag und in der Aufsichtsrats- und Gesellschafterversammlung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) am Freitag gab es jeweils ein klares, einstimmiges Ja - zum Neubau einer Wohnanlage an der Raiffeisenstraße. Im Anschluss wurde daher der Bauvertrag von den Geschäftsführern Franz Jirasek und Harald Treber mit dem Generalunternehmer AH-Aktivhaus aus Stuttgart rechtsverbindlich abgeschlossen. Das Volumen beträgt 14,8 Millionen Euro. „Ein Meilenstein in der Geschichte Kriftels“, findet Jirasek. „Damit kann nun das mit Abstand größte Projekt, das die Gesellschaft in ihrer 50-jährigen Geschichte bislang gestemmt hat, starten.“ Dieses gilt aufgrund der innovativem Holzbauweise als ökologisch, nachhaltig und beispielgebend.

„Mit diesem Bauvorhaben in Holzbauweise soll im Bereich des geförderten Wohnungsbaus ein Pilotprojekt in unserer Region gestartet werden, welches Vorbildhaft für nachfolgende Projekte sein soll“, so der Gewobau-Geschäftsführer und Erste Beigeordnete. „Bei der Planung des Projektes lag der Fokus von Beginn an auf Nachhaltigkeit und klimaschonendem Bauen.“ Unter anderem soll die Stromversorgung über Photovoltaikanlagen auf den begrünten Flachdächern erfolgen. Beheizt werden die vier Einzelgebäude über zwei effiziente Wärmepumpenanlagen. Die Regenwasserentwässerung erfolgt über Versickerung auf dem eigenen Grundstück beziehungsweise über Zisternen für eine Regenwasserbewirtschaftung. Alle Wohnungen sind barrierefrei geplant.

Im August soll mit dem Bau begonnen werden. Es entstehen vier schlüsselfertige Wohngebäude in einer drei- bis viergeschossigen Bauweise mit 48 Wohneinheiten auf 3611 Quadratmetern Wohnfläche. Darauf verteilen sich Ein- bis Fünfzimmerwohnungen. Alle Wohnungen sind preisgebundener Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen. „Damit steigern wir unseren Wohnungsbestand um etwa 20 Prozent und schaffen damit zusätzlichen Wohnraum für Wohnungssuchende mit unterem, aber auch mittlerem Einkommen“, freut sich Christian Seitz, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt einschließlich aller Neben- und Finanzierungskosten betragen 17,5 Millionen (mit Grunderwerb).

Die Gemeindevertretung hatte am 31. August 2017 beschlossen, mehrere Grundstücke an der Raiffeisenstraße einer Nutzung für die Errichtung von sozialgeförderten Wohnungen zuzuführen. Nachfolgend wurde entschieden, dass die Gewobau die Bauherrschaft übernehmen soll. Hintergrund war die enorme und stetig steigende Nachfrage nach preisgünstigen Wohnungen.

„Die Planungen waren sehr zeitintensiv“, so der Geschäftsführer der Gewobau, Franz Jirasek. „Das Vertragswerk ist sehr umfangreich.“ Man müsse bedenken, was zurzeit am Bau los sei: Die Baustoffpreise steigen stetig, es gibt Lieferengpässe. Und dann habe die Meldung über einen KfW-Förderstopp noch kurzfristig für schlaflose Nächte gesorgt. Immerhin habe das im Bezug auf das Projekt an der Raiffeisenstraße ein Loch im Finanzierungsplan von 1,3 Millionen Euro bedeutet. „Doch inzwischen hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dies glücklicherweise wieder zurückgenommen, zumindest für bereits eingereichte Anträge“, so Jirasek erleichtert. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Animationen: Architekturbüro AKS, Bad Homburg