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DAS passiert in Kriftel

Grundstück für Flüchtlingsunterkunft gefunden

Flüchtlingszahlen nehmen weiter zu - Gemeinde kauft Fläche für weitere Unterkunft

Der Druck auf die Kommunen angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen nimmt zu. Bürgermeister Christian Seitz rechnet damit, dass in den nächsten Monaten der Zufluchtsstrom aus der Ukraine noch größer wird. „Die Situation ist bedeutend ernster als 2015, als viele Asylsuchende nach Deutschland kamen“, sagte er jetzt im Planungsausschuss.

Aktuell kommen wöchentlich 46 Flüchtlinge in den Main-Taunus-Kreis. Der Kreis verfüge zwar über einige Gemeinschaftsunterkünfte in den Kommunen. „Allerdings sind viele Plätze noch belegt von geflüchteten Personen, deren Verfahren bereits abgeschlossen wurden. Sie sind somit auszugsberechtigt, können jedoch oft keine Wohnung finden und bleiben deshalb zunächst in den Flüchtlingsunterkünften“, so Seitz weiter. Der MTK ist dabei, drei Hotels im Kreisgebiet anzumieten, um die Flüchtlinge unterzubringen. Sollte es erneut zu Engpässen kommen - wovon auszugehen sei - sollen in Absprache mit den Kommunen weitere Lösungen gefunden werden.

Erster Beigeordneter Franz Jirasek erinnerte daran, dass die Gemeinde im Oktober und November einigen Personen kurzfristig Wohnraum zu Verfügung stellen musste, damit Platz in den beiden Flüchtlingsunterkünften an der Hofheimer Straße und der Richard-Wagner-Straße entstehen konnte. Bedauerlicherweise seien zwei Wohncontainer in der Unterkunft Hofheimer Straße derzeit nicht bewohnbar. Eine Firma sei mit der Reparatur der Container beauftragt. „Die im Jahr 2016 aufgestellten Mobilheime nähern sich dem Ende ihrer Nutzungszeit, sodass die Reparaturen immer aufwendiger werden und sie mangels anderer Alternativen auch dann in Stand gesetzt werden, wenn der Aufwand kostenintensiv ist“, heißt es in der Drucksache dazu. „Wir müssen also dringend nach Alternativen suchen und prüfen derzeit weitere Unterbringungsmöglichkeiten“, ergänzte Jirasek.

Die Gemeinde Kriftel verfüge nicht über geeignete erschlossene Flächen, so Jirasek weiter. „Deshalb sind wir sehr froh über die Möglichkeit, dass wir in der Raiffeisenstraße eine Fläche erwerben können, die kurzfristig baulich genutzt werden kann.“ Das angebotene Grundstück mit einer Fläche von 2479 Quadratmetern eigne sich auf Grund der Lage, es kurzfristig erschließen zu können: „Durch die unmittelbare Nähe zur bebauten Ortslage und die direkt angrenzende Raiffeisenstraße mit den dort zur Verfügung stehenden Ver- und Entsorgungsleitungen ließe sich das Grundstück auch relativ kurzfristig baulich entwickeln“, so Jirasek. Auch die Nähe zur Unterkunft des MTK in der Richard-Wagner-Straße wäre von Vorteil. Die Kosten für den Erwerb betragen rund 550.000 Euro (inklusive Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchkosten).

Im Haushalt der Gemeinde Kriftel für das laufende Jahr stehen unter der Maßnahme „Erwerb von Grundstücken“ keine ausreichenden Mittel zur Verfügung, um das Grundstück erwerben zu können. Auf Grund des kurzfristigen Verkaufsangebots der Eigentümerin und dem hohen Interesse der Gemeinde am Erwerb des Grundstücks ist daher ein Beschluss der Gemeindevertretung, die am heutigen Donnerstagabend tagt, erforderlich.