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50 Jahre Freizeitpark - der Park als Sportstätte

Der Park als Sportstätte und Ort für Meisterschaften

Das neue Logo.
Das neue Logo.

Der Freizeitpark wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Darauf ist die Gemeinde Kriftel zu Recht stolz, wird er doch von Jung und Alt geliebt – und nicht nur von den Kriftelerinnen und Kriftelern. Noch heute ist der Park in der gesamten Region etwas Besonderes – eine „Grüne Lunge“ zum Durchatmen. In einer mehrteiligen Serie stellt Alexander van de Loo den Park in all seinen Aspekten vor - bis zum großen Fest, das vom 15. bis 17. Juli im Park gefeiert wird.

Anfang der 70er Jahre sollte es den deutschen Wohlstandsbäuchen an den Kragen gehen. Die Trimm-Dich-Bewegung wurde auf die Beine gestellt. Inspiriert vom grinsenden Maskottchen Trimmy und dem Slogan „Trimm Dich durch Sport“ sollte sich die Bevölkerung mehr bewegen. Über acht Millionen Menschen innerhalb der ersten zehn Jahre folgten begeistert dieser Idee. Städte und Kommunen waren von „Trimm Dich“ fasziniert.  Auch die Planer des Freizeitparks, Baujahr 1972, setzten auf Sport, Spiel und Spaß. Heute treffen sich die Menschen sogar im Park, um Meisterschaften auszutragen.

Im Laufe der Zeit entstanden etwa zwölf Hektar Freizeitfläche, die in einem dynamischen Prozess Gestaltung und Umgestaltung erfahren. Für sportlich Interessierte sind so eine Skateranlage, Beachvolleyballfelder, die Minigolfanlage, ein Kunststoffplatz und ein weiterer Bolzplatz am Festplatz für Ballspiele, und vier Pétanque- beziehungsweise Boulebahnen auf den Weg gebracht worden. Und natürlich gibt es die beliebten Spiel- und Tobeplätze für die Kids. In der Kneipp-Tretanlage wird durch Wassertreten im Storchengang Kreislauf und arterielle Durchblutung angeregt.

Nicht nur junge Leute verbringen hier gerne ihre Freizeit. Moritz (14), Gymnasiast der Weingartenschule, spielt mit seiner Nachmittags-AG bei schönem Wetter Handball oder Fußball auf dem Kunststoffplatz im Park. Der 15-jährige Niklas joggt zweimal pro Woche 1,5 Stunden viele Runden um den Park herum. „Wenn man seine Runden läuft, hat man seine Ruhe“, lobt er. Das Schöne: Es gebe keine Autos, es sei nicht so laut, und die Spaziergänger würden rücksichtsvoll ausweichen.

Palmbeach am Schwarzbach

Eine neue Palme auf dem Beachvolleyballfeld.

Auch „Hessens schönste Beachvolleyballanlage“ ist im Park etabliert. Markus Floren, Stellvertretender Abteilungsleiter Volleyball bei der Turn- und Sportgemeinde (TuS) Kriftel, zu dem natürlich auch Beachvolleyball gehört, zeigt sich sehr angetan. „In den 70ern haben wir noch in der Sandgrube der Kugelstoßer trainiert“, erinnert sich sein Vorgänger Reinhard Schleuning. Da war Beachvolleyball eine exotische Sportart. Nach den olympischen Spielen 1972 ging es bergauf. Heute könne auf drei Feldern während der Gut-Wetter-Saison trainiert werden. Jahrzehntelang fand jedes Jahr der Volksbank Cup im Park statt. Dieses Turnier war jahrelang mit namhaften Akteuren besetzt. Der ehemalige Nationalspieler Volker Braun habe hier gespielt, erklärt Schleuning nicht ohne Stolz. Und die ehemalige Weltmeisterin (U19) Viktoria Bieneck habe bei der TuS Kriftel in den Anfangsjahren trainiert. Der Tropica-Beach-Cup, mit Palmen und Blumendekoration ein echter „Palmbeach“, findet seit 1998 jährlich große Resonanz. 2011 wurde erstmals der Krifteler Erdbeer-Cup, ein Turnier für den Beachnachwuchs, ausgetragen. In den vergangenen Jahren haben sich wiederholt sowohl Jugend- als auch Seniorenspieler für Deutsche Meisterschaften qualifiziert.

Boule- und Petanque-Spieler/innen im Park.

Mediterrane Lässigkeit

Eine ruhige Kugel dagegen schieben zum Beispiel die Pétanque-Spieler, die ihre silbernen Sportgeräte konzentriert und bedächtig handhaben. Mittwoch und Freitag werde trainiert, erzählt Horst („auf Nachnamen legen wir Spieler keinen Wert“), der erste Vorsitzende des Pétanque-Clubs Kriftel. Pétanque ist ein Kugelspiel, das seinen Ursprung in Frankreich hatte und oft auch als Boule (franz. Kugel) bezeichnet wird.

„Boule, das spielen die Freizeitspieler“, weiß Horst, der auch als Schiedsrichter fungiert, „Pétanque eher die Profis“. Er selbst habe das Spiel beim Camping in Frankreich 1981 kennen und lieben gelernt. „Damals durften noch keine Frauen mitspielen“, erinnert er sich schmunzelnd. Das sei heute anders. „Und besser“ sind sich Jutta und Petra einig, die am Mittwoch mit den anderen spielen. Sie sehen sich als Freizeitspielerinnen. „Wir freuen uns dabei zu sein“, fassen sie das Geschehen zusammen. Wenn die „nette Truppe“ (Jutta) so zusammensteht und manche lässig mit einem Strohhut auf dem Kopf über Würfe diskutieren, fühlt man sich mitten in Kriftel wie am Mittelmeer. Ein wirklich schöner Platz im Park, sind sich alle einig.

Spieler auf dem Kunststoffplatz.

Vortrefflich saniert

Heiß her geht es auf dem mit neuem Belag bedachten roten Kunststoffplatz. Die Asphaltdecke war an mehreren Stellen gerissen. Daher wurde in der Gemeinde Kriftel eine Sanierung beschlossen. Die neuen Fußball- und Handballtore mit integrierten Basketballkörben sind längst montiert, der Zaun repariert. „Endlich kann wieder gekickt werden“, freut sich der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Ebenso wie die Jugendlichen, die auf dem neuen Kunststoffplatz fleißig ihre Körbe werfen. So mache es Spaß zu trainieren, heißt es unisono. Der 40 Jahre alte Platz hat sich durch neue Entwässerung, den neuen Kunststoffboden und neue Linien zu einem modernen Vorzeigespielfeld entwickelt.

Jirasek neben Skaterbahn.

Ebenfalls in die Jahre gekommen ist die Minigolfanlage. Der 18-Loch-Platz, verteilt auf etwa 2.100 Quadratmeter Fläche, wird erneuert werden. Bei der Neugestaltung soll das gesamte Gelände überarbeitet und eine andere Anordnung der Bahnen und Wegeführungen vorgenommen werden, erklärt Jirasek. Außerdem können neue Sitzmöglichkeiten geschaffen und attraktive Bereiche durch eine klimaresistente Bepflanzung gegliedert werden. Dieses Jahr ist ein Planungsauftrag an ein Landschaftsarchitekturbüro vergeben werden. 2023 könne die Bahn erneuert sein, freut sich auch Bürgermeister Christian Seitz.

Die neue Skateranlage soll wenn möglich in diesem Jahr noch stehen. Bloß wo, ist noch die Frage. Bereits im Mai 2021 wurde die 20 Jahre alte Skateranlage auf dem Festplatz aus Sicherheitsgründen vom TÜV gesperrt. Nach kurzfristiger Reparatur konnte sie nochmals in Betrieb genommen werden, ist aber ein Auslaufmodell. „Bald kommt die Neue“, freuen sich die begeisterten Skater Max und Paulina, beide 14 Jahre alt. Diesmal sollen auch die Nutzer ihre Ideen und Wünsche einbringen. Da kommt bestimmt ein ganz neues Trimm-Dich-Gefühl ins Rollen.