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Beratung und Prävention

Erfahrungsbericht mobile beratung Kriftel: Kompetente Unterstützung der Gemeinde

Die mobile beratung Kriftel unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde Kriftel und bietet umfangreiche Präventionsangebote an. Darüber hinaus erhalten hilfebedürftige und gefährdete Menschen, insbesondere Suchtgefährdete und Abhängige sowie deren Angehörige fachkundige Beratung, Betreuung und Behandlung. „Die Einrichtung der mobilen beratung Kriftel hat sich sowohl zur Vernetzung der vielfältigen Aktionen aller Träger der Kinder- und Jugendberatung sowie als Anlaufstelle für die verschiedensten Anliegen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch im Berichtsjahr 2018 bewährt“, betonte Bürgermeister Christian Seitz in der letzten Ausschussrunde vor den Ferien.

Die mobile beratung Kriftel wurde im Jahr 1994 eingerichtet und ist organisatorisch dem in Frankfurt ansässigen Verein „Jugendberatung und Jugendhilfe“ zugeordnet. Ziel der Einrichtung ist es, die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde zu unterstützen und bedarfsorientiert zu gestalten, Sucht oder Konflikt fördernde Umstände in der Gemeinde Kriftel zu erkennen und abzuwenden sowie Klienten Hilfestellungen zur Lebensbewältigung zu geben und ihre Fähigkeiten zu einem eigenverantwortlichen Leben zu fördern. Bei der Begleitung der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde ist mobile beratung Kriftel in enger Abstimmung mit der Verwaltung und den Gemeindekörperschaften der Gemeinde Kriftel tätig. Mit dem Vereinsring und den Kirchengemeinden in Kriftel besteht zudem ein reger Austausch über die Arbeit. 

Im Jahr 2018 suchten 26 Personen die mobile beratung Kriftel auf und nutzten das Angebot mit einem einmaligen Kontakt, 13 Personen aus Kriftel kamen bis zu dreimal in die Beratung.

Primäre Präventionsaktivitäten sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern und Jugendlichen stärken, so dass diese, wenn sie in Kontakt mit Suchtmitteln kommen, nicht darauf zurückgreifen. Sekundäre Präventionsansätze richten sich an bereits Suchtmittel Konsumierende und verfolgen das Ziel einer Konsumreduktion bis hin zur Abstinenz.

Arbeit im Freizeithaus wurde ausgebaut

Im Jahr 2018 konnte die Arbeit im Freizeithaus weiter ausgebaut werden. Die enge Kooperation mit der Weingartenschule im Freizeitbereich wurde weiter gefestigt und intensiviert. Durchschnittlich suchen 15 Kinder und Jugendliche täglich das offene Angebot im Freizeithaus in der Zeit von 15 bis 20 Uhr auf. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen eine Anlaufstelle zu bieten. Hier gibt es sowohl Mitarbeiter, die immer ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen der Besucher haben, als auch eine ansprechende Einrichtung die zur Freizeitgestaltung einlädt.

Die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen variieren je nach Besuchszeit. Im Nachmittag besuchen eher die jüngeren Kinder das Freizeithaus. Es wurde gekocht und gebacken, ihrer Kreativität konnten die Besucher bei Bastelangeboten freien Lauf lassen, Tischkicker- und Tischtennisturniere fanden statt, auch Bingo wurde gespielt. Eine große Nachfrage gab es für die Quiz- Nachmittage.

Seit November 2018 gibt es ein geschlechtsspezifisches Angebot zur Stärkung und Förderung der Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren. Jeden zweiten Montag von 15 Uhr bis 18 Uhr treffen sich die Mädchen unter der Leitung von zwei weiblichen Honorarkräften. Jungs haben in dieser Zeit keinen Zutritt zum Freizeithaus. Der Jungentag am Dienstag richtet sich an Jungs zwischen 10 und 14 Jahren. Das Angebot kommt sehr gut an und wird im Schnitt von 10 Jungs besucht. 

Am frühen Abend wird das Freizeithaus eher von den Jugendlichen für ihre Freizeitgestaltung genutzt. Es entstehen neue Freundschaften. Die PC-Räumen werden zum Fertigstellen von Bewerbungen und Präsentationen genutzt. Im Herbst 2018 konnte dank einer Spende der FRAPORT AG im Rahmen eines Baucamps eine Couch aus Paletten gebaut werden. So wurde das Haus mit einer großzügigen Sitzecke ausgestattet.

2018 gab es zahlreiche Wechsel in der Leitung des Hauses, die auf Grund von Elternzeitvertretungen und Krankheit zustande kamen. Seit August 2018 leitet Halime Yildirim das Haus. Das Team der Honorarkräfte besteht zurzeit aus 8 Personen. Das Freizeithaus ist seit letztem Jahr auch auf Instagram zu finden.

Aufsuchende Arbeit im Freizeitpark

Die aufsuchende Arbeit ist ein Schlüsselprozess der mobilen beratung. Ziel dieser Arbeit ist die Kontaktaufnahme zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen, insbesondere zu solchen, die drogengefährdet sind oder bereits Suchtmittel konsumieren. Zur aufsuchenden Arbeit gehören aber auch Hausbesuche, die Kontaktaufnahme in den Kliniken, wenn Klienten und Klientinnen zur Entgiftung eingeliefert wurden, oder die Begleitung zu Ämtern, Schulen oder der Agentur für Arbeit.

Ziel ist auch das Aufsuchen und Knüpfen von Kontakten zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen an beliebten Treffpunkten. Auch 2018 war der Freizeitpark Schwerpunkt von Beschwerden durch Anwohner wegen nächtlicher Ruhestörungen. Besonders der Parkplatz vor der Schwarzbachhalle wird oft von einer größeren Gruppe Autotuner als Treffpunkt genutzt. Die Altersstruktur der Gruppe liegt bei 20 bis 30 Jahren. Bei allen Gesprächen machten die jungen Erwachsenen deutlich, dass sie diesen Ort als Treffpunkt betrachten. Das Freizeithaus ist für sie keine Alternative. Appelle an sie zur Rücksichtnahme auf die Anwohner stießen stets auf Verständnis. Bezüglich der Ruhestörung wurden im Frühjahr 2018 mit Ordnungsamt und Ansprechpartnern bei der Polizei Hofheim Gespräche über das weitere Vorgehen geführt. 

Großen Zuspruch finden die Aktivitäten und Aktionen im Kinder- und Jugendbereich. Hier sind besonders die „Spiele im Park“, deren Gesamtorganisation 2018 wieder bei der mobilen beratung lag, zu erwähnen. Gemeinsam mit den Krifteler Vereinen und Institutionen ist es gelungen, an acht Wochenenden ein schönes Angebot für Familien mit Kindern jeden Alters zu machen. Die Angebote sind kostenfrei, sodass auch kinderreiche oder einkommensschwache Familien teilnehmen konnten. Aber auch Ferienspielangebote wie die Mädchenübernachtung und ein dreitägiges Filmprojekt, die Aktionstage in den Oster- und den Herbstferien, der Kinderadventsmarkt und der Mitternachtsfußball werden von der mobilen beratung organisiert und betreut. Der Kinderbeirat wird in seiner Arbeit unterstützt. 2018 gab es zum Jahresabschluss einen Ausflug zur Hessischen Staatskanzlei und dem Sternschuppenmarkt.

Prävention an Schulen

In den Kindertagesstätten konnten im Jahr 2018 die Projekte „Meine Füße sind zum Laufen da“ fachlich begleitet und für die Vorschulkinder wie bereits in den Jahren zuvor ein Selbstbehauptungskurs für Fünf- bis Sechsjährige angeboten werden. An der Lindenschule (Grundschule) begleitet die mobile beratung das „Projekt Pausenspaß“, bei dem engagierte Eltern ehrenamtlich die Pausen durch verschiedene Spielideen gestalten. In den vierten Klassen wurde vier Mal das „Projekt Smartphone 1x1“ durchgeführt. Es hat zum Ziel, Kinder, die erste Erfahrungen mit dem Smartphone machen, für die Möglichkeiten und Fallstricke zu sensibilisieren.

Im Bereich der weiterführenden Schulen gab es eine enge Kooperation zwischen der mobilen beratung Kriftel und der Weingartenschule sowie der Konrad-Adenauer-Schule. Mit den Schülern wird auf das Ziel hingearbeitet, ein altersadäquates Problembewusstsein zum Thema Konsum- und zu ihrem Sozialverhalten zu entwickeln. Außerdem gab es Infoveranstaltungen für Lehrer zum Thema Prävention, Unterstützung bei der Unterrichtsgestaltung und bei Präventionsprojekten.

Familienzentrum: Angebote für alle Altersklassen

Seit 2014 wird das Familienzentrum Kriftel mit Mittel des Landes Hessen für Familien-zentren gefördert. Fachlicher Träger ist der Verein JJ. Das kooperative Familienzentrum Kriftel besteht aus elf Kooperationspartnern und zahlreichen Netzwerkpartner. Die mobile beratung Kriftel ist ein zentraler Partner. Neben verschiedenen Themenabenden wurden auch Schulungen, Kurse und sonstige Freizeitaktivtäten für alle Altersgruppen angeboten. Das Land Hessen hat das Familienzentrum nun schon zum vierten Mal finanziell gefördert. Insgesamt konnten damit 61.000 Euro zusätzlich für Aktivitäten und Projekte zum Wohle Krifteler Familien eingesetzt werden.

„Die im Jahr 2018 geleisteten Hauptaufgaben der mobilen beratung in den Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit, der Prävention und der Beratung, Betreuung und Behandlung haben sich bewährt und werden weiter ausgebaut“, so das Fazit von Bürgermeister Seitz. Zusätzlich zu den bestehen Angeboten sind ein Fitness- und Ernährungsworkshop und die Renovierung des Freizeithauses geplant. 2018 nahm auch die Wartung und Neubeschaffung der Ausstattung des Haues viel Zeit in Anspruch. So wurden zum Beispiel der defekte Kühlschrank und der Tischkicker ersetzt.