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DAS passiert in Kriftel

Lesebühne mit Hofheimer Geschichten

Von Tante Emma zur Erbswurst

Der Hausmeister hatte es im Foyer des Bürgerhauses mit Beleuchtung, Tischen und Stühlen regelrecht gemütlich gemacht. Die Leinwand war parat und der mitgebrachte Beamer konnte im Auto bleiben. Selbst das Mikrofon war neu und funktionierte kabellos.

So konnten die zahlreichen Gäste der „Lesebühne“, darunter viele aus Hofheim, vergangenen Freitag den beiden Hofheimer Autoren, Peter Kolar und Dietrich Bender, genüsslich folgen: Diese erzählten spannende Geschichten von Peters Hausgeburt, den kleinen Tante-Emma-Läden, von der Erbswurst, den Lehrern, die nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, und den ersten Tanzschritten in der Tanzschule Sievers.

Selbst Menschen, die weit entfernt von Hofheim aufgewachsen waren, sogar in Dänemark, staunten, dass die 50er- und 60er-Jahre offenbar überall so ähnlich gewesen waren. Darum waren die ganz persönlichen Erinnerungen für Jeden im Saal eine Reise in die eigene Vergangenheit. Das war an den beifälligen Reaktionen, dem Kopfnicken, dem Gelächter und den heiteren Gesichtern abzulesen.

„Den Hofheimer Autoren hat es in Kriftel so gut gefallen, dass sie gern wiederkommen würden. Schließlich schreiben sie weiter – über Wanderungen durch Schweden oder über vergessene Plätze im Taunus“, freut sich Organisatorin und Gastgeberin Hanna Dunkel vom Kulturforum Kriftel.

Das Buch aus dem vorgelesen wurde, „Dehaam, uff de Gass un in de Schul“, gebe es zwar nicht mehr, denn der dritte Autor, Bernd Seelbach, der Schriftsetzer war, sei vor einem Jahr gestorben. Aus dem Grund verloren die beiden nicht nur einen Freund, sondern auch den Kontakt zur Druckerei. Doch die Erinnerungen und Geschichten haben sie noch. Und mit der positiven Resonanz ihres Publikums werden sie vielleicht noch einmal eine Neuauflage wagen.

Nächste Lesebühne am 6. Dezember

Die nächste Lesebühne wird am Samstag, 6. Dezember, um 20 Uhr wieder wie gewohnt in der Gemeindebücherei stattfinden. Dann kommt Daniel Bielenstein, der unter dem Pseudonym Henrik Siebold Kriminalromane um den japanischen Kriminalinspektor Takeda schreibt. Er kommt aus Hamburg und bringt seinen Saxophonisten sowie sein neuestes Buch mit. In diesem muss Takeda den Mord an einem japanischen Koch aufklären.