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Drittes trinationales Jugendtreffen
Freundschaften weiter gefestigt – Zeichen für Frieden gesetzt
Direkt nach den Herbstferien fand in diesem Jahr das mittlerweile dritte „Trinationale Jugendtreffen“ der Gemeinde Kriftel gemeinsam durchgeführt mit ihren Partnerstädten Airaines (Frankreich) und Piława Górna (Polen) statt. Nach den Treffen in Frankreich im Jahr 2023 und in Kriftel 2024 fand es diesmal in Polen statt – organisiert vom Städtepartnerschaftsverein Kriftel, der Jugendorganisation Pole Jeunesse Atout Lire-Airaines sowie die der Szkoła Podstawowa Piławie Górnej.
„Gerade angesichts der aktuellen internationalen Spannungen helfen Städtepartnerschaften dabei, die europäische Einheit zu festigen. Wir wollen auch die jungen Menschen verstärkt einbeziehen, sie für Europa begeistern und für die Zukunft Europas interessieren“, erklärt Bürgermeister Christian Seitz, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Kriftel, die Idee hinter dem Trinationalen Jugendtreffen.
Aus jeder Kommune machten auch diesmal wieder zehn Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren mit. Für sie fielen keinerlei Kosten an und sie wurden von der Schule freigestellt. Einige Jugendliche waren sogar schon zum dritten Mal dabei.
Empfang im Krifteler Rathaus
Die Jugendlichen aus Airaines machten auf ihrer Reise nach Polen am letzten Samstag in den Ferien zunächst Stopp in Kriftel, wo sie im Rathaus empfangen wurden und ein gemeinsames Essen eingeplant war. Nach einer Übernachtung in der Bad Homburger Jugendherberge ging es gemeinsam per Bus mit der deutschen Gruppe, die in diesem Jahr vom Vorsitzenden des Städtepartnerschaftsvereins, Bürgermeister Christian Seitz, dem Schatzmeister Bodo Knopf, sowie Tanja und Leonie Seitz begleitet wurden. Am frühen Abend konnten alle in der Nähe der polnischen Partnerstadt auf dem geschichtsträchtigen Hofgut Kreisau, ehemaliges Gutsgelände der Adelsfamilie von Moltke, ihr Quartier beziehen. Hier hatten sich auch die polnischen Jugendlichen mit den Betreuerinnen für die Begegnungswoche einquartiert.

Schehler, Tina
Besuch der beeindruckenden Friedenskirche in Schweidnitz.
Die Internationale Jugendbegegnungsstätte „Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung“ liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Breslau. Die Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ kam während des Nationalsozialismus drei Mal zu geheimen Treffen im Kreisauer Berghaus zusammen. Außerdem fand hier 1989 die deutsch-polnische Versöhnungsmesse statt. Heute beherbergt das ehemalige Gutsgelände eine Bildungsstätte mit insgesamt 200 Betten für Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa.
Von hier aus starteten die Jugendlichen zu den täglichen Exkursionen. Nach einem herzlichen Empfang im Rathaus der polnischen Partnerstadt am Montag standen viele Punkte auf dem Wochenprogramm: wie Besichtigungen der Städte Pilawa Gorna und Breslau, der Besuch von Kirchen und Museen, eine Wanderung auf den höchsten Berg des Eulengebirges, gemeinsame Kennenlern- und Spieleabende und eine Disconacht.
Wie können wir gemeinsam den Planeten retten?
Spezielles Thema dieses Jugendtreffens war das Klima: „Wie können wir gemeinsam den Planeten retten“ lautete das Motto – und der Titel einer Wochenaufgabe. Die Jugendlichen jeder Gruppe sollten dazu eine Präsentation oder einen Film mit Vorschlägen erarbeiten. Die Ergebnisse wurden dann nicht nur den Anderen, sondern auch einem Mitglied des polnischen Parlaments präsentiert, der sich begeistert vom Engagement der Jugendlichen zeigte und versprach, die Ideen in eine Debatte mitzunehmen.

Die  Jugendlichen erarbeiteten gemeinsam Vorschläge für den Klimaschutz in ihren Kommunen und Europa.
Ein ganz besonderes Projekt fand in der Schule Pilawa Gornas statt. Dort konnten die Jugendlichen aus Müll Kostüme und Mode entwerfen und in einer Modenschau präsentieren. „Die Kreativität der jungen Leute war beeindruckend“, schwärmt Betreuer Bodo Knopf. Er lobt die Stimmung in der Gruppe, die schnell eng zusammengewachsen sei. Sprachschwierigkeiten gab es keine: Die „Amtssprache“ während des Besuchs war Englisch. Besonders gerührt hat ihn der Abschlussabend, bei dem alle Teilnehmenden gemeinsam deutsche, französische und polnische Lieder sangen. Als sich die französische Gruppe auf der Rückfahrt eine Woche später in Kriftel verabschiedete, habe es sogar vereinzelt Tränen gegeben, berichtet er.
„Ein tolles Gemeinschaftsprojekt, dass hilft, unsere Nationen noch enger zu verbinden“, findet Bürgermeister Seitz. Begeistert war er wieder von den tollen, engagierten Jugendlichen aus allen Partnerstädten. Er hofft, dass die jungen Menschen als „Multiplikatoren“ in ihren Heimatgemeinden Werbung für Frieden in Europa machen. Besonders freute sich Seitz darüber, dass es wieder großzügige finanzielle Unterstützungen sowohl vom Lionsclub Hattersheim-Kriftel, vom Deutsch-französischen Jugendwerk als auch von der Wiesbadener Staatskanzlei gab. Ganz besonders dankt er auch dem Organisations- und Betreuerteam aller Partnerstädte, das wieder viel Mühe und Zeit investiert hat, um ein solches Treffen überhaupt erst möglich zu machen.
Wer sich auch für internationale europäische Treffen interessiert und die Städtepartnerschaften der Gemeinde Kriftel mit unterstützen möchte, ist herzlich willkommen als neues Mitglied im Städtepartnerschaftsverein. Infos unter Telefon 06192/4004-21 oder christian.seitz@kriftel.de. Anmeldeformulare gibt es auf der Webseite www.kriftel.de.

