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Andere Sicht auf den Verkehr
Planungen vorgestellt, Verbesserungen diskutiert
Alle zwei Jahre findet in Kriftel eine „Verkehrsschau“ statt. Bürgermeister Christian Seitz begrüßte Ende September gemeinsam mit dem Leiter des Ordnungsamtes, Volker Kaufmann, und seiner Stellvertreterin Alicia Seeharsch wieder Fachleute zum Austausch: Marco Dienst vom Straßenverkehrsamt des Main-Taunus-Kreises, Michael Fritzsche, der Nahmobilitätsbeauftragte des Main-Taunus-Kreises, Arne Krummel, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizeidirektion Main-Taunus, Jördis Irsch vom Eisenbahn Bundesamt, Stefan Hettmer und Christopher Slawinski von der Hessischen Landesbahn, Carolin Erven vom Verkehrsclub Deutschland, Alexander Kobd von Hessenmobil sowie Holger Küst vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC).
Seitz und das Team des Ordnungsamtes berichteten zunächst von der Umsetzung der Maßnahmen, die beim letzten Mal besprochen worden waren: Seit März gilt auf der Frankfurter Straße durchgängig eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde, da die Straße an zwei Kindertagesstätten vorbeiführt. Auch auf dem letzten Teilstück der Frankfurter Straße – zwischen der Einmündung Rossertstraße und der Kreuzung Raiffeisenstraße/Sittigstraße/Frankfurter Straße – konnte die Geschwindigkeit gesenkt werden „Dies wird von den Anwohnenden und den Eltern der Kindergartenkinder sehr befürwortet und hat sich bewährt“, so der Bürgermeister.
Thema war auch der neue Blitzer an der L3011 zwischen der Kreuzung „Auf der Hohlmauer“ und der Einfahrt zu den Supermärkten Aldi und Rewe, der seit Anfang Juni in Betrieb ist. Die Anlage misst in beide Fahrtrichtungen die zulässige Höchstgeschwindigkeit 50 km/h. „Das Thema Lärm ist immer wichtiger geworden, was man auch an den Lärmaktionsplänen des Landes Hessen sieht“, erläutert Bürgermeister Christian Seitz. „Uns wurde von den Anwohnerinnen und Anwohnern ‚An der Landwehr‘ regelmäßig gemeldet, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer noch mal schnell auf das Gaspedal treten, um bei Grün über die Ampel an der Kreuzung zu kommen.“ Auch in Richtung Hattersheim wurde gerne nochmal Gas gegeben, um die Grünphase an der nächsten Kreuzung zu erwischen. Bisher zeichne sich eine deutliche Verbesserung des Fahrerverhaltens ab.
Windthorststraße und Wiesbadener Straße
Auch neue Verkehrsplanungen wurden besprochen, zum Beispiel für das neue große Wohn- und Gewerbegebiet „Krifteler Wäldchen“. Eine gute Möglichkeit, sich Meinungen anderer Fachleute einzuholen.
Im Rahmen der Verkehrsschau wurden von den Beteiligten einige Örtlichkeiten im Gemeindegebiet begutachtet: Erste Station war der Lindenplatz. Hier waren die Fußgängerüberwege im Kreuzungsbereich "Frankfurter Straße/Lindenstraße/Bahnhofstraße" verlegt worden. Sie entsprachen nicht mehr den aktuellen Vorgaben, da sie nicht unmittelbar im Kreuzungsbereich lagen. Auch die Beleuchtung entsprach nicht mehr den Anforderungen. Beides wurde aktualisiert und zudem wurden taktile Leitelemente für Personen mit Sehbehinderung eingebaut sowie eine Absenkung des Bordsteins für Gehbehinderte vorgenommen.
Gemeinde fordert Maßnahmen von der Bahn
Besucht wurde die Windthorststraße, die nun seit kurzem in voller Länge verkehrsberuhigt ist. Durch die fehlenden Bürgersteige und die parallele Lage zur Frankfurter Straße, die hier oft umfahren wird, hatten sich dies Anwohnerinnen und Anwohner gewünscht. Tempo 30 galt hier bereits, nun wurden neue Schilder aufgestellt, die besagen: Nur noch Schrittgeschwindigkeit ist hier erlaubt. Außerdem sind Fußgänger und Fahrzeuge gleichberechtigt, sodass die gesamte Straße zum Gehen genutzt werden darf und nicht nur der Fahrbahnrand.

Besucht wurde der Schienenabschnitt neben dem Backhaus Heislitz, der immer wieder von Schülern zur Überquerung genutzt wird.
Verbesserungen diskutiert wurde an der Wiesbadener Straße, die schon länger von der Gemeinde als Fahrradstraße ausgeschildert wurde. Dennoch gibt es hier oft Beschwerden von Anwohnenden und Fahrradfahrenden, da oft nur wenig auf Letztere Rücksicht genommen wird.
Besucht wurde außerdem der Schienenabschnitt neben dem Backhaus Heislitz, der immer wieder von Schülerinnen und Schülern zur Überquerung genutzt wird, um sich einige Meter Schulweg zu sparen – eine brandgefährliche Situation, die gelöst werden muss. Bürgermeister Seitz wies darauf hin, dass die Gemeinde seit Jahren von der Bahn fordert, hier eine Sicherungsmaßnahme wie etwa einen Zaun zu errichten. Bislang ohne Erfolg. Die Teilnehmer der Verkehrsschau waren sich einig, diesen Versuch noch einmal zu unternehmen und unterstützen die Gemeinde in ihrer Meinung.