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DAS passiert in Kriftel

Taiwan, Pilze und das Koffer-Chaos

Bist Du eine Delikatesse oder bringst Du mich um?

Die beliebte Vortragsreihe des Kulturforums Kriftel, zusammengestellt von Gabriele Baukholt und Ruth Kugelstadt-Braun, startet nach der Sommerpause mit einem interessanten Vortrag über „Taiwan gestern und heute – und morgen?“ Ute Büser berichtet am Mittwoch, den 10. September, um 19.30 Uhr im Rat- und Bürgerhaus Kriftel über ihre Erlebnisse vor Ort. Acht Jahre lang hat sie in Taiwan gewohnt und dort als Dozentin an der Universität und am Deutschen Kulturzentrum gearbeitet. Bis heute pflegt sie enge Beziehungen zu Taiwan und verfolgt aufmerksam die Entwicklung der Insel.

Taiwan ist regelmäßig in den öffentlichen Medien als Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen China und der westlich orientierten Welt. Gleichzeitig ist die Insel Taiwan weitestgehend unbekannt. Wie leben dort die Menschen? Wie sind Klima und Natur? Was für eine Kultur und welche Religionen prägen die Insel? Wie kommt es, dass Taiwan heute wirtschaftlich wohlhabend und eine lebendige Demokratie ist? Wie ist die Historie, die erklärt, warum es heute zur Auseinandersetzung mit China kommt? Darauf wird sie in ihrem illustrierten Bericht Antworten geben.

Weiter geht es am Mittwoch, den 24. September, mit Wissenswertem rund um das Sammeln von Waldpilzen. Wer schon einmal mit dem Pilzkorb im Wald stand, weiß: Die Natur ist reich an Köstlichkeiten – und an kleinen, tückischen Fallen. Unter dem Motto „Bist Du eine Delikatesse oder bringst Du mich um?“ lädt Cathrina Keller, Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), zu einem unterhaltsamen und lehrreichen Vortrag für Pilz-Neulinge und neugierige Naturfreundinnen und -freunde ins Rat- und Bürgerhaus ein. Los geht es um 19.30 Uhr. Die Gäste erfahren anhand vieler Bilder, worauf es beim sicheren Pilzesammeln ankommt: von der richtigen Ausrüstung über die wichtigsten gesetzlichen Regelungen bis hin zu faszinierenden Fakten aus der Welt der Pilze. Im Mittelpunkt stehen beliebte Speisepilze und ihre oft gefährlich ähnlichen Doppelgänger. Dabei gibt es nicht nur Fachwissen, sondern auch eine Prise Humor.

„Laos, Kambodscha, Vietnam“ – diese Länder hat Josef Röse „beradelt“. Von seiner spannenden Südostasien-Radtour berichtet er am Mittwoch, den 8. Oktober: In Pakse, einer Kleinstadt in Südlaos am Mekong, startete die Gruppenreise, an die der Vortragende teilnahm. Am Mekong ging es flussabwärts auf die Bolaven-Hochebene mit kleinen Flüssen, tiefen Tälern und Wasserfällen zu Tempeln aus der Frühzeit des Khmerreiches. In Kambodscha beeindruckten ihn vor allem der Khon-Phapeng-Wasserfall und die Tempelanlagen von Angkor. Weiter ging es nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Er besichtigte eine Pfefferfarm, radelte über unbefestigten Hauptstraßen mit teilweise regem Verkehr und Schlaglochpisten. In Vietnam ging es durch das Mekongdelta auf etlichen Brücken über Bewässerungs- und Schifffahrtskanäle. Reisanbau und Obstplantagen säumten den Weg zum Abschluss-Stop Ho Chi Minh City.

Ihre Impressionen und Erlebnisse entlang ihres Reiseweges haben Erika und Werner Mitsch zu einem abwechslungsreichen Film zusammengeschnitten, den sie am Mittwoch, den 22. Oktober, um 19.30 Uhr im Rat- und Bürgerhaus Kriftel zeigen werden: Sie reisten mit dem Wohnmobil in einer organisierten Reisegruppe „Zum Nordkap via Minsk – Moskau – Murmansk“. Eine Reise, die die politischen Verhältnisse zurzeit nicht erlauben. Auf dieser 10.000 Kilometer langen Tour durch Polen, Belarus, Russland und Norwegen lernte Ehepaar Mitsch eine Fülle an Landschafts- und Kulturattraktionen kennen.

Vom Spreewald aus ging es ostwärts über Poznan, Posen, zur polnischen Hauptstadt Warschau. Bei einer Stadtführung erlebten die Reisenden die Dramatik der deutsch-polnischen Geschichte. Sie war auch noch in Brest, der belarussischen Grenzstadt, zu spüren. Von Minsk über Vilnius, der litauischen Hauptstadt, und Lettland wurde die russische Grenze erreicht. “Für die Einreise in das größte Land der Erde benötigt man viel Geduld, Papier und einen guten Kugelschreiber“, so die Erfahrung von Ehepaar Mitsch. Schon von weitem prägte die Skyline Moskaus den ersten Eindruck der russischen Hauptstadt. „Die imposanten Hochhäuser, das Leben in den Straßen und die Begegnung mit der langen Geschichte Moskaus waren eindrucksvolle Momente der Metropole“, berichten sie.

Die goldene Pracht der Zaren wurde in St. Petersburg, der alten Hauptstadt des russischen Reichs sichtbar. Auf dem Weg zum Eismeer, durch russisch Karelien, besuchten Erika und Werner Mitsch das Kloster Walaam im Ladogasee und die Museumsinsel Kishi im Onegasee. Schockierend war der Besuch der Solowetzkij Inseln im Weißen Meer. Dort war die Keimzelle aller Straflager der Sowjetunion und sie diente als Vorlage für das Buch von Alexander Solschenizyn „Archipel Gulag“. Nach dem Besuch der Stadt Murmansk, bis 1991 militärisches Sperrgebiet, war das Ziel der Reise, das Nordkap, ein „großer Moment“.

Im letzten Herbst referierte Markus Großbach, der Leiter des historischen Archivs der Fraport-AG, im Krifteler Rathaus über die bauliche und wirtschaftliche Entwicklung des Frankfurter Flughafens in den letzten 100 Jahren. In einer Fortsetzung präsentiert er nun am Mittwoch, den 5. November, um 19.30 Uhr eine der zahlreichen „Alltagsgeschichten“, die in 100 Jahren Bestehen geschehen sind und archiviert wurden. Der neue Vortrag hat den Titel: “Wer hat’s erfunden? Oder, konnten Gepäckträger und Gepäckwagen je Freunde werden?“

Die reibungslose Passage von Fluggästen und Gepäck durch die Terminals ist eine Aufgabe, die das Personal des Flughafen Frankfurt immer wieder an seine Grenzen und an den Rand der Verzweiflung brachte. Es ist auch die Geschichte der selbständigen Gepäckträger und die einer fast genialen Mitarbeitererfindung. Markus Großbach verspricht ein Drama in mehreren Akten „angesiedelt irgendwo zwischen Tragödie, Komödie und banaler Wirklichkeit“.

„Der Senegal – ein Juwel Westafrikas“ steht zum Abschluss der Vortragsreihe am Mittwoch, den 19. November, ab 19.30 Uhr im Mittelpunkt eines Vortragsabends. Brigitte Suchanek zeigt im Krifteler Rathaus nicht nur viele farbenfrohe Bilder aus einem weithin unbekannten Entwicklungsland: Neben den Schönheiten der Natur sowie den Impressionen der afrikanischen Kultur möchte sie auch über ein Land zwischen Tradition und Moderne informieren.

Eine Trommelreise führte die Referentin in den Südwesten des Senegals. „Durch das Zusammenleben mit der ‚Trommlerfamilie‘ konnten wir in die westafrikanische Kultur Einblick nehmen“, berichtet sie. Popenguine ist ein vor allem bei Franzosen beliebter Ferienort südöstlich von Dakar mit langem Sandstrand, der leider immer mehr erodiert, hübschen Strandkneipen sowie einem Naturschutzgebiet, das von den Frauen vor Ort angelegt wurde und von diesen gepflegt wird. In der Nähe befindet sich das Wildreservat Banda. Die anschließende Rundreise führte nach Dakar, nach Saint Louis sowie in die „heilige Stadt“ Touba. „Senegal ist ein Stabilitätsanker in Westafrika, hat aber nichtsdestotrotz mit zahlreichen Schwierigkeiten wie Dürren und Bevölkerungsanstieg zu kämpfen. Gleichzeitig gibt es eine funktionierende Zivilgesellschaft und beeindruckende ökologische und soziale Initiativen“, macht die Referentin Appetit auf den Abend.

Alle Vorträge und Filmvorführungen finden um 19.30 Uhr im Rat- und Bürgerhaus (Frankfurter Straße 33-37) statt. Der Eintritt ist frei.