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DAS passiert in Kriftel

Ab 2. Juni mehr Kinder in den Kitas

Seitz: Krifteler Kitas haben sich „intensiv und engagiert“ vorbereitet

Seit knapp zehn Wochen sind die Kitas in Hessen auf die Notbetreuung runtergefahren. Vergangene Woche hat sich die Hessische Landesregierung mit den Spitzen des Hessischen Landkreistags, des Hessischen Städtetags und des Hessischen Städte- und Gemeindebundes auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt: Damit ist ab dem 2. Juni überall eine eingeschränkte Regelbetreuung möglich.

„Ich freue mich für die Familien, dass es jetzt nach so vielen Wochen wieder losgeht. Da das Virus weiterhin aktiv ist, kann der Regelbetrieb jedoch nur eingeschränkt unter den Maßgaben des Infektionsschutzgesetzes aufgenommen werden“, betont Bürgermeister Christian Seitz. Bislang konnten nur die Kinder betreut werden, deren Eltern so genannte systemrelevante Berufe ausübten. „Diese Phase war eine wirklich große Belastung der Familien: für die Eltern, die Familie und Beruf nur sehr schwer unter einen Hut bringen konnten, und die Kinder, die zum großen Teil auf die Kontakte zu ihren Spielkameraden verzichten mussten“, so Seitz. „Es war und ist aber auch eine Herausforderung für die Betreuungseinrichtungen, die Erzieherinnen und Erzieher, die in den letzten Wochen mit vielen Ideen und Initiativen, Kontakt zu den Kindern gehalten haben und jetzt den Betrieb unter Einhaltung der Hygieneregeln für möglichst viele Kinder organisieren müssen.“

Kitas fragen Betreuungsbedarf ab

Das Problem dabei sei, dass die Einrichtungen die Kinder nicht mit der vollen Personalstärke betreuen können, weil einige Erzieher/innen zu den so genannten Risikogruppen gehören und nicht eingesetzt werden können. Seitz: „Die meisten Kitas organisieren dies tageweise. Es gibt aber auch Stundenmodelle.“ Die Kitas wurden von der Gemeinde aufgefordert, hierfür eine Bedarfsabfrage bei den Eltern zu machen. Im Schreiben an die Kitaleitungen heißt es: „Von Seiten der Gemeinde Kriftel wird, sofern nicht alle Kinder gleichzeitig betreut werden können, ein zeitliches Blockmodell favorisiert. Das bedeutet, dass nach Möglichkeit mehrere Tage im Block betreut werden und dann gewechselt wird. Somit ist das Betreuungsangebot für Familien in denen beide Elternteile berufstätig sind, am hilfreichsten.“ Das Land hat zudem Hygieneempfehlungen vorgegeben, damit die Träger die bestehenden Hygienepläne der Einrichtungen auf die Situation anpassen können.

Wer darf in die Kita gehen?

Nach wie vor Anspruch auf die Betreuung haben Familien, in denen ein Elternteil einem in der Zweiten Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus definierten Beruf nachgeht und der andere Elternteil ebenfalls berufstätig ist. Ebenso Kinder berufstätiger und studierender Alleinerziehender und auch diejenigen, deren Betreuung in einer Kindertageseinrichtung aufgrund einer Entscheidung des zuständigen Jugendamts zur Sicherung des Kindeswohls dringend erforderlich ist. Ab dem 25. Mai gilt in Hessen eine Härtefallregelung für diejenigen Familien, für die der Wegfall des Betreuungsangebots in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung eine besondere Härte im Alltag darstellt. Ebenso dürfen ab dem 25. Mai Kinder mit Behinderung in die Notbetreuung. Auch diese Kinder werden weiter betreut. Die weiteren freien Plätze werden von den Trägern der Kindertageseinrichtungen im Rahmen der Betreuungskapazitäten vergeben.

Kitas haben sich intensiv und engagiert vorbereitet

Alle Krifteler Kitas haben sich auf die weitere Öffnung intensiv und engagiert vorbereitet, weiß Bürgermeister Seitz. „Schwierig dabei war, dass erst im Laufe des Dienstages die dazu notwendige Verordnung vom Land gekommen ist. Das Hygienekonzept erst am Mittwoch. Ziel ist es von Seiten der Gemeinde den Familien unter den Rand- und Rahmenbedingen ein möglichst großes Angebot machen zu können.“ Er weist jedoch darauf hin, dass Betreuungsmodelle in jeder Kita unterschiedlich sind – auch wegen der jeweiligen räumlichen und personellen Unterschiede.

„Ich bin froh, dass vom Land keine Vorgaben zu Gruppengrößen gekommen sind. Das versetzt die Kitas in die Lage, vor Ort zu entscheiden, was möglich ist und was nicht. So kann gewährleistet werden, dass möglichst viele Kinder wieder in die Kitas kommen.“ Natürlich sei es eine Herausforderung, die Hygieneregeln im Betrieb einzuhalten. „Und natürlich muss man auch genau darauf achten, dass es keinen Ausbruch des Virus in einer Einrichtung gibt und wenn ja schnell in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt reagieren“, betont Seitz. „Vielen Dank an alle Erzieher/innen und die Familien für die Geduld. Wir bitten um Verständnis, dass es beim Start auch ein bisschen holpern kann und dass nicht alle Betreuungswünsche werden erfüllt werden können.“

Über das Vorgehen beim Gebühreneinzug müsse der Gemeindevorstand in der kommenden Woche noch entscheiden. Seitz: „Ein mögliches Modell wäre, zunächst keine Gebühr einzuziehen, die Betreuungszeiten aber zu erfassen und dann mit den Familien spitz abzurechnen - zunächst gültig für einen Monat.“ Was die Sommerschließzeiten 2020 betrifft, haben die Bürgermeister der MTK-Kommunen die Träger der Kitas gebeten zu prüfen, ob hier ein Notangebot geschaffen werden kann.