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DAS passiert in Kriftel

2021: Abfallgebühren werden angepasst

Alleine 75 Tonnen mehr Biomüll – Gebühren 2021 müssen angepasst werden

„Trotz der massiven Veränderungen im Nutzerverhalten kann der Gebührenhaushalt 2020, auch durch äußere Einflüsse wie die Mehrwertsteuerentlastung im zweiten Halbjahr, nahezu plangemäß abgewickelt werden“, das gab Bürgermeister Christian Seitz jetzt in den Ausschüssen bekannt. Die Gebührenkalkulation für das Haushaltsjahr 2021 zeige jedoch, dass im kommenden Jahr eine Gebührenanpassung notwendig sei, um das geänderte Nutzerverhalten zu kompensieren. Der Gemeindevertretung wurde daher die vierte „Änderungssatzung zur Gebührensatzung zur Abfallsatzung der Gemeinde Kriftel“ zum Beschluss in der Sitzung am 29. Oktober vorgelegt.

Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 habe es in Bezug auf die Abfallentsorgung viele Verschiebungen gegeben, erläuterte Seitz. „Es gab deutliche Zuwächse der Abfallmengen in den Bereichen Hausmüll, Bio-Abfall und vor allem Sperrmüll“, so der Bürgermeister. „Die Menschen sind vermehrt daheim, entsorgen die Abfälle vor Ort, statt auf der Arbeitsstelle und haben andere Schwerpunkte bei der Freizeitgestaltung. Gerade im Hinblick auf Sperrmüll und Bio-Müll ist davon auszugehen, dass mehr aussortiert wurde, Gärten umgestaltet oder intensiver gepflegt wurden.“ Die Mengen stiegen vor allem bei der Haussammlung und nicht an der Abfallsammelstelle an.

50 Tonnen mehr Hausmüll

Legt man die Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2020 zugrunde, dann mussten in Kriftel 45 Tonnen Hausmüll, 75 Tonnen Bio-Müll, 47 Tonnen Grünabfall und circa 90 Tonnen Sperrmüll mehr entsorgt werden als in der Kalkulation für 2020 vorgesehen.

„Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern an der Abfallsammelstelle haben gezeigt, dass viele Gartenabfälle in der Bio-Tonne gelandet sind“, so Seitz. „Auch wenn die Entsorgung korrekt ist, so ist aber die Verwertung der Bio-Abfälle wesentlich teurer, als die Anlieferung als Gartenabfälle.“ Bei Bio-Müll betragen die Verwertungskosten 109 Euro pro Tonne, bei Gartenabfällen sind es 33 Euro pro Tonne.

Überlegungen, mit einer wöchentlichen Leerung der Bio-Tonne im März oder einer anderen Verteilung der sechs jährlichen Gartenabfallsammlungen, Abhilfe zu schaffen, wurden verworfen. „Dies führt zu höheren Abfuhrkosten, weiteren Verkehrsbewegungen im gesamten Ortsgebiet und am Ende landet der Gartenabfall wieder im Biomüll. Insgesamt also deutlich unwirtschaftlich“, so Seitz. Stattdessen wurde eine siebte Straßensammlung der Gartenabfälle für den Monat März mit dem Entsorger vereinbart.

Papiercontainer schneller voll

Auch die Mengen an Restmüll und vor allem Sperrmüll nahmen deutlich zu. Dies ließe sich eindeutig der Corona-Krise zuordnen, so Seitz. Gerade beim Sperrmüll handele es sich nicht um einen Ausreißer nach oben im Frühjahr 2020: Die Mengen blieben auch über den Sommer hinaus weiter auf hohem Niveau. Sperrmüll sei in der Entsorgung sehr teuer und somit einer der Faktoren, weshalb sich die Kalkulation verändert hat. Seitz: „Es wird damit gerechnet, dass die Müllmengen bei allen Haussammlungen bis weit ins nächste Jahr hinein erhöht bleiben werden.“

Beim Papier hingegen sind die Mengen nur geringfügig gestiegen. Aber dafür hat sich das Papiervolumen verändert. „Das Gewicht ist nur geringfügig nach oben gegangen, die Container sind aber schneller voll. Das liegt nach unserem Dafürhalten daran, dass Verpackungsmaterial aus dem Versandhandel entsorgt wird, während der kompakte Papiermüll in der Haustonne landet“, so der Bürgermeister.

Das Entsorgungsunternehmen habe für 2021 eine weitere Erhöhung der Kosten für seine Dienstleistungen angekündigt. Die Reinigung der Depotcontainerstandorte, die vermehrt zur Ablagerung von Abfällen genutzt werden, wurde bereits intensiviert. Entsprechende Mehrkosten wurden kalkuliert. Fazit des Gemeindevorstandes: Sowohl die Leistungs- als auch Grundgebühr müssen 2021 erhöht werden.

Stimmen also die Gemeindevertreter am Donnerstag zu, beträgt

die Jahres-Grundgebühr für die Bereitstellung eines

60 l-Restmüllgefäßes           47,52 €          (2020: 47,52 €)

80 l-Restmüllgefäßes           73,20 €          (2020: 64,44 €)

120 l-Restmüllgefäßes        129,60 €        (2020: 115,56 €)

240 l-Restmüllgefäßes        327,60 €        (2020: 296,04 €)

1.100 l-Restmüllgefäßes     1.314,12 €     (2020: 1.302,12 €)

die Leistungsgebühr für jede Leerung eines

60 l-Restmüllgefäßes           4,98 €             (2020: 4,77 €)

80 l-Restmüllgefäßes           6,64 €             (2020: 6,36 €)

120 l-Restmüllgefäßes        9,96 €             (2020: 9,53 €)

240 l-Restmüllgefäßes        19,91 €          (2020: 19,07 €)

1.100 l-Restmüllgefäßes     91,27 €          (2020: 87,39 €)

Für die 60-Liter-, 80-Liter-und 120-Liter-Restmüllgefäße müssen wie bisher weiterhin Gebühren für mindestens 16 Entleerungen pro Restmüllgefäß im Kalenderjahr geleistet werden, für 240-Liter- und 1.100-Liter Restmüllgefäße für mindestens 20 Entleerungen.