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DAS passiert in Kriftel

Neue Spielgruppe für ukrainische Kinder

Ehemalige Kita an der Bleichstraße: Spielgruppe für Kinder aus der Ukraine eröffnet

„Jetzt sind alle Kinder unter“, freut sich Tanja Seitz vom Arbeitskreis Flüchtlinge. Eine von der Gemeinde neu gegründete Spielgruppe für Kindergartenkinder aus der Ukraine ermöglicht es jetzt elf Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren, gemeinsam mit anderen ukrainischen Kindern zu spielen und deren Müttern, Deutschkurse zu besuchen oder zur Arbeit zu gehen. Die älteren Kinder der in Kriftel gestrandeten Flüchtlinge aus der Ukraine gehen bereits in Grundschule oder weiterführende Schulen. „Drei Kinder unter drei Jahren werden von ihren Müttern betreut und können einmal in der Woche unseren internationalen Spielkreis besuchen“, so Tanja Seitz. Etwa 100 Geflüchtete sind zurzeit aus dem von Russland angegriffenen Land in der Obstbaugemeinde untergekommen.

„Wir haben drei Ukrainerinnen zur stundenweisen Betreuung am Vormittag eingestellt“, berichtet Bürgermeister Christian Seitz, der am Mittwochmorgen die frisch gegründete Spielgruppe in den Räumen der ehemaligen Kita in der Bleichstraße besuchte. „Die Räumlichkeiten standen leer, erst Ende des Jahres sollen sie abgerissen werden“, sagt er. Dann entsteht dort mit einem Neubau eine neue Heimat für das Montessori Kinderhaus.

Bis dahin können die Räumlichkeiten genutzt werden, die natürlich als ehemalige Kita alles haben, was man für eine Kinderbetreuung braucht, wie kindgerechte sanitäre Anlagen, Mini-Möbel und einen Kletterturm. „Mit Hilfe der Mütter und zwei Vätern, unterstützt von Tanja Seitz, den Hausmeistern und Mitarbeitern des Bauhofes, wurden die etwas eingestaubten Räume vergangene Woche gesäubert und der Außenbereich von Blättern befreit“, berichtet Stefani Petermann von der Abteilung Jugend im Rathaus. Tanja Seitz ergänzt: „Viele Krifteler Bürgerinnen und Bürger haben auf meinen Aufruf hin Spielsachen gespendet. Vom Arbeitskreis Flüchtlinge und auch vom Familienzentrum bekamen wir einen Zuschuss von jeweils 300 Euro. Dafür herzlichen Dank! So konnten wir noch Geschirr, Kuschelsachen, Teppiche und eine Kinderspielküche anschaffen.“

Beim Kennenlerntreffen der in Kriftel registrierten Geflüchteten aus der Ukraine und ihre Gastfamilien im April in der Kleinen Schwarzbachhalle hatte Organisatorin Tanja Seitz Sportlehrerin Ivanna Hlukha kennengelernt. Sie spricht fließend deutsch. „Ich habe mehrfach in Deutschland in der Pflege gearbeitet“, erzählt sie. Im März sei sie mit den Kindern vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Sie ist eine der neuen Mitarbeiterinnen. Sie wird bei der Kinderbetreuung in den Räumen an der Bleichstraße unterstützt von einer Lehrerkollegin und einer Ingenieurin, die jedoch auch schon in einer Kita gearbeitet hat: Elena Moiseinko und Katerina Hulko.

„Ivanna wird mit den Kindern auch deutsch sprechen und ihnen deutsche Kinderbücher vorlesen“, so Tanja Seitz, die als Erzieherin und stellvertretende Leitung in der Kita Vogelnest tätig ist. Sie selbst habe vor, einmal in der Woche den Kindern aus der Ukraine deutsche Stuhlkreis- und Fingerspiele beizubringen.

Foto: Der Spielkreis für ukrainische Kinder im Alter von drei bis 5 Jahren in den Räumen der ehemaligen Kita an der Bleichstraße (v. li. hinten) Stefani Petermann von der Abteilung Jugend im Rathaus, Tanja Seitz vom Arbeitskreis Flüchtlinge, Betreuerin Elena Moiseinko und Bürgermeister Christian Seitz, vorne Betreuerin Ivanna Hlukha und eine Mutter.