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Mit dem Bürgermeister in den Hessenpark
Wissenswertes über Eulenloch, Wandertisch und früheres Alltagsleben
In der letzten Sommerferienwoche ist es mittlerweile eine lieb gewordene Tradition, dass Bürgermeister Christian Seitz Ferienspielkinder zu einem besonderen Ausflug einlädt. Im vergangenen Jahr kam der Wunsch auf, den Hessenpark in Neu-Anspach zu besuchen und so machte sich in diesem Jahr eine Gruppe von 26 kleinen und großen Kindern mit dem Bürgermeister und Betreuerinnen und Betreuern mit dem Bus auf in Richtung Hessenpark. Das herrliche Wetter sorgte für optimale Rahmenbedingungen, und die Gruppe erlebte eine abwechslungsreiche Führung, die das Leben der Menschen in der Vergangenheit greifbar machte.
Nach der Ankunft und einer ausgiebigen Frühstückspause ging es an der Seite einer sehr engagierten Mitarbeiterin des Hessenparks los, um in die Vergangenheit einzutauchen. Wie lebten die Menschen früher ohne Luxus und mit den täglichen teilweise ziemlich harten Bedingungen und Herausforderungen des Alltags? Wie sah der Tagesablauf aus? Welche Aufgaben erledigten Kinder, Frauen und Männer? Heimatkunde pur: An Beispielen aus Haushalten, Handwerk und Landwirtschaft erfuhren die Kinder, wie Familien früher gelebt, gearbeitet, was sie gegessen und angezogen haben.
Warum hat fast jedes alte Haus im Dachgeschoss eine offene Luke? Die Mitarbeiterin erzählten den Kindern, dass dies das sogenannte „Eulenloch“ war. Dort „wohnte“ eine Eule und hielt somit das Haus mäusefrei.
Im Schulhaus wohnte und lebte der Lehrer. Schulunterricht gab es oft nicht für alle Kinder und auch nicht täglich. Die Kinder mussten früher den Eltern im Stall und bei der Ernte helfen. Und was hat es eigentlich mit einem „Wandertisch“ auf sich? Die Vorstellung war für einige Kinder dann doch etwas abenteuerlich, das die Lehrer früher von Haus zu Haus „wanderten“, um gemeinsam mit den Familien zu speisen und somit „entlohnt“ wurden.
An weiteren Stationen wurden typische Berufe vorgestellt – vom Bäcker über den Schmied bis hin zum Kräuter- und Gemüseanbau – und deren Bedeutung für die lokale Versorgung erläutert. Die Kinder lernten, welche Materialien und Werkzeuge damals genutzt wurden und wie diese das Alltagsleben prägten. Auch vielen alten Tierrassen bietet der Hessenpark heute noch ein Zuhause. So gibt es dort Schafe und Ziegen, Gänse und Hühner, Kaninchen, Esel, Schweine und Kühe. Auch konnten die Kinder live miterleben wie das Heu eingebracht wurde und der Gemüsegarten und die Blumenbeete gepflegt werden.
Bürgermeister Seitz betonte, wie wichtig es ist, Kindern frühzeitig ein Gefühl für Geschichte, Kultur und gemeinschaftliches Denken zu vermitteln. In Kriftel angekommen gab es dann traditionsgemäß zum Abschluss noch ein leckeres Eis vom Caféhaus.