Kein Plastik in den Biomüll!

In Sachen Mülltrennung gelten ab 1. Mai 2025 strengere gesetzliche Regeln – zumindest für Bioabfall. Nach der neuen Bioabfallverordnung dürfen nur noch maximal ein Prozent Fremdstoffe in die Biotonne. Kontrollieren müssen dies die Entsorgungsunternehmen, eventuell durch Sensoren an den Müllfahrzeugen. Liegt der Anteil an Fremdstoffen über drei Prozent, leert die Müllabfuhr die Tonnen nicht mehr. Als Folge müssen Besitzer der Biotonne den Müll selbst nachsortieren und entsorgen.

„Nicht in den Biomüll gehören: Plastik, Steine, Keramik, Glas und Metalle“, mahnt Bürgermeister Christian Seitz. „Verunreinigungen erschweren den Recyclingprozess und mindern die Qualität des produzierten Komposts. Selbst kompostierbare Tüten, die laut Hersteller für die Biotonne geeignet sein sollen, wie Tüten aus Maisstärke, verrotten innerhalb der relativ kurzen Zeit nicht in der Vergärungsanlage. Sie können dazu führen, dass der Kompost danach nicht mehr für die Landwirtschaft genutzt werden kann.“

Zeitungspapier oder Papiertüten benutzen!

Das Heraussortieren dieses Plastikmülls stellt die Entsorgungsbetriebe vor enorme Probleme, die mit hohen Kosten verbunden sind. Die Kosten muss letztlich der/die Gebührenzahlende tragen. „Bitte verwenden Sie lieber Zeitungen oder biologisch-abbaubare Papiertüten, um die Abfälle einzuwickeln“, rät Seitz. „Damit beugt man nicht nur gegen Gerüche, sondern auch gegen Madenbefall vor.“

Sogenannte kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in den Biomüll, da sie meist einen geringen Anteil an Erdöl enthalten dürfen. Sie erfüllen die EU-Norm bereits dann, wenn sich nach 12 Wochen rund 90 Prozent der Tüte in Teile zersetzt hat, die kleiner als 2 Millimeter sind und wenn nach 6 Monaten 90 Prozent der Tüte biologisch abgebaut sind. „Allerdings gibt es derzeit keine technischen Möglichkeiten, diese winzigen Kunststoffteilchen im Produktionsprozess vom Kompost vollständig zu trennen“, weiß Sascha Weiser von der Abteilung Abfallwirtschaft der Gemeinde.

Bioabfall ist ein Wertstoff: Daraus wird nicht nur Strom und Wärme gewonnen, sondern er wird auch zu hochwertigem Kompost und organischem Dünger aufbereitet.