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DAS passiert in Kriftel

Ehrenamt wird in Kriftel großgeschrieben

Ausstellung setzt Krifteler "Helden und Heldinnen des Alltags" in Szene

„Das ehrenamtliche Engagement im Main-Taunus-Kreis ist groß, vielfältig und wichtig. Hinter jedem Engagement steht ein Mensch: der sich einbringt, mithilft oder mitgestaltet“ – so titelt der Main-Taunus-Kreis auf seiner Webseite. Um diese Menschen zu würdigen, hat der Kreis die Ausstellung „Ehrenamt hat ein Gesicht“ konzipiert. Auf rund 50 Bildern werden ehrenamtlich Engagierte gezeigt – stellvertretend für die vielen Menschen, die mit ihrem Wirken den Kreis und die einzelnen Kommunen bereichern und lebenswert machen. Entstanden sind die Fotos während einer Veranstaltung zum Ehrenamtstag am 5. Dezember 2024 im Landratsamt in Hofheim. Nun ist die Ausstellung auch im Krifteler Rat- und Bürgerhaus noch bis zum 4. Juli zu den Sprechzeiten zu sehen.

Vier der dargestellten Personen kommen aus Kriftel: Harald Schmitt (Freiwillige Feuerwehr), Markus Schullenberg (DRK), Stephan Frisch (Kirchengemeinde und Familienzentrum) sowie Ute Hess (Caritas Anziehpunkt Hattersheim). Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Martin Mohr hatten sie am Dienstagabend ins Rathausfoyer eingeladen, um mit ihnen bei einem Glas Sekt die Ausstellung anzuschauen und zu eröffnen. „In Kriftel gibt es natürlich hunderte Ehrenamtlich Aktive. Wir wollen Euch stellvertretend DANKE sagen“, so Seitz in seiner kurzen Ansprache. „Ehrenamt trägt das vielfältige gesellschaftliche Angebot in Kriftel. Ohne Euch kann man all das, was wir uns vornehmen und tatsächlich unseren Bürgerinnen und Bürgern bieten können, nicht erreichen.“ Er würde sich freuen, wenn viele Interessierte sich die schönen Fotos im Rathaus anschauen.

„Eine Win-Win-Situation für alle Seiten“

Markus Schulenberg (64) engagiert sich schon seit 51 Jahren beim DRK Kriftel. Er ist 1. Vorsitzender der Bereitschaft, war beruflich Rettungsassistent und ist auch heute noch, obwohl bereits pensioniert, noch im Rettungsdienst aktiv. Harald Schmitt (63), Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel, engagiert sich noch länger ehrenamtlich: Er trat vor 53 Jahren in die Jugendfeuerwehr ein. Er ist aktuell Zugführer und war auch als stellvertretender Gemeindebrandinspektor in verantwortlicher Position tätig.

Ute Hess (61) wohnt in Kriftel, seit 13 Jahren arbeitet sie im Anziehpunkt der Caritas in Hattersheim. Hier können Haushaltswaren und Kleidungsstücke aus zweiter Hand abgegeben und erworben werden. Nicht nur Bedürftige kaufen dort günstig ein, auch viele junge Leute, die nachhaltig denken oder Menschen, die ein Schnäppchen machen möchten. Wer zuhause aussortiert, wird zudem seine Sachen los – und tut Gutes damit. „Das ist eine echte Win-Win-Situation. Mit dem eingenommenen Geld werden viele gemeinnützige Projekte unterstützt und umgesetzt. Das macht mich sehr glücklich, dabei mitzuhelfen“, sagt sie.

Stephan Frisch (67) ist seit der Schulzeit vielfältig ehrenamtlich aktiv. Seit 16 Jahren ist er Kirchenvorsteher der Evangelischen Auferstehungsgemeinde, hat das Familienzentrum Kriftel mit aus der Taufe gehoben und ist ein Profi im Layouten: So gestaltet er beispielsweise Flyer, Plakate und die Internetseiten des Familienzentrums und der Spiele im Park und gestaltet den Gemeindebrief. Wie man das macht, das hat er sich selbst beigebracht. „Mittlerweilen ist das zeitlich wie ein Halbtagsjob“, sagt er und lacht. Freude hat er aber in Kriftel immer daran gehabt. „Die Atmosphäre ist nett und herzlich, die Wege sind kurz“, lobt er. Bürgermeister Seitz weiß, dass Ehrenamt, einmal begonnen, oft weiterwächst. „Aber es macht ja auch Spaß und man bekommt viel zurück“, sagt er schmunzelnd.

Dass ausgerechnet drei Krifteler und eine Kriftelerin auf ein Foto gebannt und Teil der Ausstellung wurden, war Zufall: Zum Ehrenamtstag im Kreishaus wurden per Los ausgewählte ehrenamtlich Tätige eingeladen. Wer Lust hatte, konnte sich auf ein Bänkchen setzen und fotografieren lassen. „Jeder sollte etwas mitbringen, was das Ehrenamt charakterisiert“, erzählt Markus Schullenberg. Dass er seinen Sanitätsrucksack mit dabei hatte, sollte in doppelter Hinsicht wichtig werden: Auf dem Foto kam es gut rüber – und als eine der Geehrten beim Verlassen der Bühne stolperte und sich ein Bein brach, konnte er sogleich Erste Hilfe leisten.