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4.100 Euro für Bärenherz

4.100 Euro für die Stiftung Bärenherz

Insgesamt 25.580 Euro hat Bernhard Daubitz (73) in den letzten acht Jahren an das Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden gespendet, in dem schwerstkranke Kinder gepflegt und deren Familien betreut und begleitet werden. Die Summe kam durch die spendenfreudigen Besucher seines über Hessen hinaus bekannten „Weihnachtshauses“ zusammen, das in der Weihnachtszeit mit über 29.000 LED-Birnchen und mit vielen Dekorationsobjekten geschmückt ist. Die große Eisenbahn und eine Seilbahn mit Nikoläusen ist der Renner, vor allem bei den Kids. 4.100 Euro kamen in der vergangenen Vorweihnachtszeit zusammen.

Dass die Spendensumme in den vergangenen beiden Jahren jeweils deutlich höher war, hat wohl mit dem schlechten Wetter zu tun, mutmaßt Bernhard Daubitz: „Anfang Dezember hat es viel geregnet, es war windig und kalt – und da kommen gerade die Fans von weither nicht zu uns.“ Wer da war, habe aber viel Lob geäußert, auch dafür, dass Daubitz trotz höherer Stromkosten sein Haus wie in den Vorjahren beleuchtet habe. „Ich habe meine Lichterketten längst auf LED umgestellt“, berichtet der Elektriker. Statt 100 Euro habe er diesmal 170 Euro für die Weihnachtsdeko ausgegeben. „Das war es mir wert“, sagt er und lacht. Da spare er lieber an anderer Stelle. „Ich wollte meine Fans, besonders aber die vielen Kinder nicht enttäuschen“, erzählt er. Ihnen ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern und ihre Fragen zu beantworten macht ihm Jahr für Jahr besonders viel Spaß. 1.100 Gummibärchentüten hat er an sie verteilt. Aber auch die Väter sind – vor allem an technischen Details der Installationen - interessiert.

Platz vier der schönsten Weihnachtshäuser in Hessen

Der Hessische Rundfunk wählte sein Haus im vergangenen Jahr auf Platz vier der schönsten Weihnachtshäuser in Hessen und kam mal wieder mit einem Fernsehteam vorbei. RTL hat schon berichtet, es gibt Filme bei Youtube und auch der HR-Beitrag „Tobi’s Städtetrip“ ist schon oft wiederholt worden. Sogar die internationale Nachrichtenagentur Reuters hat über das Weihnachtshaus berichtet. „Seitdem sind wir weltweit bekannt“, lacht Daubitz. „Wir hatten auch schon eine Japanerin zu Gast. Sie kannte unser Haus aus dem Heimatfernsehen.“ Bei Google Maps ist es als „Weihnachtshaus“ ausgezeichnet.

Dass er für seine Mühe mit Geldspenden bedacht wird, hat Daubitz am Anfang irritiert. „Die Besucher wollten mir immer wieder für meine Ausgaben einen Schein zustecken“, erzählt der auch in Vereinen engagierte Krifteler. „Das wollte ich natürlich nicht annehmen. Aber die Menschen waren beharrlich, und da kam mir die Idee, das Geld zu spenden.“ Er installierte einen Weihnachtsbriefkasten, der sich nach Spendeneinwurf mit Daubitz‘ tiefer Stimme bedankt und den er in der Weihnachtszeit täglich ausleert.

Langsam wird es für Bernhard Daubitz allerdings altersbedingt beschwerlicher, bei Wind und Wetter sieben Wochen lang alle Lichterketten und Installationen anzubringen und aufzubauen. Zwar bekommt er bei Bedarf Hilfe von Tochter, Enkel und seiner Lebensgefährtin Karin Oberbach. „Aber es ist eine komplexe Angelegenheit. Einfach an jemand anderes abgeben kann man die Sache nicht“, sagt er. Auch wenn er den Aufbau akribisch mit Schaltplänen dokumentiert hat. Er möchte daher erst einmal weitermachen – solange die Gesundheit mitmacht. „Anfang Oktober geht’s wieder los“, verspricht das Krifteler Urgestein.