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DAS passiert in Kriftel

Unfall-Kreuzung wird nachgebessert

Bodenschwellen werden weiter verlängert, im Frühjahr kommt Fußgängerampel

Wochenlang war Kriftel mit der sogenannten „Unfall-Kreuzung“ Gutenbergstraße/L 3011 im Frühsommer 2018 in der Zeitung: Nach der Änderung der Verkehrsführung ereigneten sich dort weiter reihenweise Unfälle. „Kommende Woche wird nun, nach mehreren Ortsbegehungen, eine nach Ansicht aller Fachbehörden hoffentlich letzte Umbaumaßnahme vorgenommen“, kündigt Franz Jirasek, der Erste Beigeordnete der Gemeinde Kriftel, an. Er hofft, dass damit nun endlich „Ruhe“ einkehrt.

Hintergrund: Die Einfahrt ins Krifteler Gewerbegebiet hatte sich 2016 mit immerhin 16 Unfällen zu einem Unfallschwerpunkt herausgebildet. Die Kreuzung ist stark frequentiert: 54.000 in das Gewerbegebiet ein- und ausfahrende sowie passierende Fahrzeuge wurden hier an einem Arbeitstag gezählt. „Es bestand dringend Handlungsbedarf“, so Jirasek. Die Gemeinde hatte sich dazu mit der Landesbehörde Hessen Mobil und den weiteren zuständigen Behörden intensiv besprochen und ausgetauscht.

Gewöhnung ist nicht eingetreten

Mit dem Umbau wurde die Gutenbergstraße an der Kreuzung in eine Links- und Rechtsabbiegerspur getrennt. Die aus Hofheim kommenden Autofahrer haben nun gleichzeitig mit den auf die Landesstraße Abbiegenden grün. „Das beschleunigt den Verkehrsfluss deutlich, aber die erhoffte Entschärfung des Unfallschwerpunktes ist zunächst gescheitert“, bilanziert der Erste Beigeordnete.

Der Umbau sorgte bei den Verkehrsteilnehmern für große Verwirrung. Auch nach einer üblichen „Gewöhnungszeit“ von acht Wochen wurde es nicht besser: Zwischen Mai und September ereigneten sich 13 Unfälle – und das, obwohl Hessen Mobil nach Abstimmung mit dem Straßenverkehrsamt MTK, dem Regionalen Verkehrsdienst der Polizei und der Gemeinde mehrfach Veränderungen vorgenommen hatte: Es wurden zunächst Bodenschwellen installiert, diese später in den Kreuzungsbereich verlängert, Pfeile in die Ampel integriert und zuletzt Fähnchen auf die Schwellen montiert, um noch besser auf die Trennung hinzuweisen. Fazit: Viele Autofahrer kommen trotz neu ausgeschilderter Verkehrsführung mit dieser einfach nicht zurecht.

Rückbau ist nicht das Ziel

Viele Bürger wünschen sich sogar einen Rückbau der Kreuzung in den alten Zustand: „Das kann aber nicht das Ziel sein, denn die Kreuzung war ja bereits 2016 ein Unfallschwerpunkt, deshalb wurde ja mit einer Umplanung begonnen“, betont Franz Jirasek. Dass über Wochen kein Unfall mehr bei der Polizei gemeldet worden sei, hält er für ein gutes Zeichen. „Vielleicht haben sich die Verkehrsteilnehmer inzwischen an die neue Regelung gewöhnt“, hofft er.

Um aber ein für alle Mal weiteres Ungemach auszuschließen, haben sich die Behörden auf eine weitere Maßnahme verständigt, die nun für deutlich mehr Sicherheit sorgen soll: Kommende Woche werden die Bodenschwellen im Kreuzungsbereich deutlich verlängert – so dass man, aus der Gutenbergstraße kommend, nicht mehr „aus Versehen“ links abbiegen kann, wenn man sich auf der Rechtsabbiegerspur befindet. So wird der Zusammenprall mit aus Hofheimer Richtung ankommenden Fahrzeugen, die gleichzeitig grün haben, unmöglich gemacht.

Ortslandwirt unterstützt die Maßnahme

„Unser Ortslandwirt Andreas Theis hat die Sache unterstützt, auch wenn das bedeutet, dass er mit seinen landwirtschaftlichen Fahrzeugen künftig über die Straße An der Hohlmauer ins Hochfeld und auch wieder heraus fahren muss“, so der Erste Beigeordnete.

Künftig wird es nun nicht mehr möglich sein, aus der „Erdbeermeile“ in Hofheimer Richtung und in Richtung Gutenbergstraße heraus zu fahren. Die Fahrtrichtung Hattersheim/Autobahn ist aber weiterhin möglich! Für die Kunden der Krifteler Obststände wird eine Wendemöglichkeit geschaffen, um wieder in Richtung Hohlmauer auszufahren.

Eine weitere wichtige Maßnahme kommt im Frühjahr: Auch Fußgängern und Fahrradfahrern soll es künftig ermöglicht werden, gefahrlos auf die „Erdbeermeile“ zu gelangen. Dafür wird eine Fußgängerampel in Höhe des Drogeriemarktes geschaffen, kündigt der Erste Beigeordnete an.

BU: Franz Jirasek erläuterte heute im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Verkehrsschau Vertretern von Hessen mobil, der Straßenverkehrsbehörde des MTK, der Straßenmeisterei Hofheim, der Hessischen Landesbahn, des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), des ADAC, des Verkehrsclubs Deutschland und des regionalen Verkehrsdienstes des Polizeipräsidiums Westhessen, wie die Kreuzung abschließend nachgebessert werden soll.