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DAS passiert in Kriftel

Ente gut, alles gut

Ente gut, alles gut – Entenrennen des Lions Club war der Publikumsmagnet

Wie hieß es doch so schön in dem berühmten Badewannensketch des unvergesslichen Komikers Loriot zwischen Dr. Kloebner und Herrn Müller-Lüdenscheid? “Wenn Sie die Ente ins Wasser lassen, lasse ich das Wasser heraus!“ In Loriots Cartoon entbrennt zwischen den knollennasigen Männern ein Streit um Badegewohnheiten und die Bade-Ente. Am Sonntag, den 1. September, wurden in Kriftel ganz harmonisch zahlreiche Gummi-Enten in den Schwarzbach gelassen. Nach dem Startschuss ging es zum 16. Mal los: das beliebte Entenrennen des Lions Club Hattersheim-Kriftel, eines der Highlights der „Spiele im Park“.

Losgeschwommen wurde wieder oberhalb der Brücke bei den Schwarzbachhallen in Kriftel. Das Ziel lag wie üblich unterhalb der Brücke beim ehemaligen Praktiker Baumarkt. Allerdings führte der Schwarzbach wegen der anhaltenden Trockenheit nur wenig Wasser, und somit bummelten die Enten länger als gewöhnlich auf dem Wasser, bis sie schließlich dort eintrudelten.

Vielfalt erfreute

Das tat der guten Stimmung im Freizeitpark jedoch keinen Abbruch. Immer mal wieder bewölkt, blieb das Wetter stabil und die vielen Besucher bestens gelaunt. Viele Aktionen standen mal wieder auf dem Spiele im Park-Programm: Allein die etwa 130 Flohmarktstände ließen das eine oder andere Sammlerherz höher schlagen. Da konnte der interessierte Schaulustige nach Lust und Laune unter Krims und Krams nach Kunst und Krempel stöbern. Organisator war das Team „Familienkultour“ des Kulturforums, das am Schluss bei den Ausstellern auch Spenden für weitere Projekte einsammelte.

An den Ständen der Weingartenschule (WGS) konnten Groß und Klein unter anderem Geschicklichkeit beweisen. Die Weingartenschüler der Jahrgangsstufe 7 organisierten ein buntgemischtes Spieleprogramm – mit Pedalos, Dosenwerfen, Slackline und Kinderschminken. Wer davon erschöpft war, stärkte sich mit Brezeln, Kuchen und anderen Leckereien. Die kommissarische Schulleiterin der WGS, Elke Wetterau-Bein, hatte wie immer den Überblick – zur Feier des Tages diesmal sogar auf Stelzen.

Ausgepresst und weggeworfen

Auf dem Festplatz wurden original Krifteler Äpfel ausgepresst. Wie schon in den Vorjahren zeigten Mitglieder der Familienkultour, darunter Bürgermeister Christian Seitz mit Familie, Kindern und Erwachsenen wie das Keltern funktioniert. Wer wissen wollte, wie Apfelsaft gemacht wird, war hier goldrichtig. Hier wurde gewaschen, gehäckselt und gepresst, was die vom Obsthof an der Kirche gespendeten Äpfel hergaben.

Rund und gut in der Hand lagen außer den Äpfeln auch die Kugeln beim Pétanque-Club.  Im „Boulodrome“ im Freizeitpark konnte jeder das Kugelspiel aus Frankreich (oft Boule genannt) kennenlernen und mit Gefühl und Augenmaß die Kugeln werfen.

Infos über Auslandsaufenthalte

Weniger um Regionales als mehr um den Blick über Kriftels Grenzen in die weite Welt hinaus ging es am Stand von Eurodesk. Das ist ein europäisches Jugendinformationsnetzwerk, das Jugendliche und junge Erwachsene über passende Auslandsaufenthalte neutral informiert und berät. Bei der mobilen beratung gibt es eine Servicestelle. „Wir geben erste Informationen und Broschüren“, erklärt Lydia Rauh, „beantworten Fragen zu Praktika oder Studium im Ausland, zu Freiwilligendiensten, Au-pair, Workcamps oder Jobs im Ausland ganz individuell“. Standbetreuerin Jessica Bartsch resümierte: „Die vielfältigen europäischen Programme werden gut nachgefragt.“ So konnten mitten in den trubeligen Spielen im Park auch wichtige berufliche Perspektiven aufgezeigt werden.

Ein Hoch auf die Enten

Im Blickpunkt der meisten Besucher war dann am Nachmittag die Siegerehrung der schnellsten, schönsten und originellsten Enten. Auch die lahmste Ente wurde geehrt. Sie bekam traditionell einen Trostpreis. „Ich freue mich über die vielen kreativen Ideen“, lobte Bürgermeister Seitz die Entenbesitzer. Waren doch wieder zahlreiche selbstgebastelte Unikate ins Ziel geschwommen. „Dass die Leute sich zusammensetzen und gemeinsam etwas kreieren, finde ich gerade in der heutigen Zeit wichtig“, lobte Marion Schulz-Cleve vom Lions Club Hattersheim-Kriftel. „Pause vom Digitalen und Lust auf kreative Handarbeit, da kommt Freude auf!“ In der Zeit von einer Stunde und 50 Minuten kam die schnellste Ente ins Ziel, die lahmste brauchte für die Strecke zwei Stunden und 25 Minuten.

Gefreut über die vielen vom Lions Club gestifteten Präsente und Gutscheine haben sich dann auch die Menschen hinter den Enten in den verschieden Kategorien. Am Schluss gab es viel Applaus, glückliche Gesichter und von dem Kampf mit den Elementen gezeichnete Enten. Und für die fröhlichen Gewinner galt: Ente gut, alles gut. A. van de Loo

DIE WERTUNG:

Die schnellsten Enten:

Platz 1 mit der Nummer 500: Ente in Brotbox auf Strohhalmen von Josephine Pohle (12 J.) aus Kriftel

Platz 2 (613): Rote Ente mit Punkten von Luca Fluso (7 J.) aus Kriftel

Platz 3 (57): Ente als Hund von Jana Heil (1 J.) aus Kriftel

Die letzte Ente:

Ente gelb (299) von Emilie Karaica  aus Kriftel

Die schönsten Enten:

Platz 1 (49): Glitzerente von Livin Siefke (37 J.) aus Kriftel

Platz 2 (111): Blumenente auf Floß von Stefan Weber(39 J.) aus Kriftel

Platz 3 (86-88): Drei Aloha-Enten von Familie Schönborn (7, 9, 39 J.) aus Gundernhausen

Die originellsten Enten:

Platz 1 (61): Ente in der Ente (Citroen 2CV) Herr Deul aus Hofheim

Platz 2 (176): Albert Einstein Ente von der Ev. Kita in Hattersheim (3-6 J.)

Platz 3 (198): Ente als Schwan auf See von Lena Zdanoska (9 J.) aus Raunheim