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Parkbad-Bilanz durchwachsen

57 Prozent weniger Einnahmen – nur die Hälfte der üblichen Gäste kam ins Bad

"Die Corona-Pandemie hat die Badesaison 2020 komplett auf den Kopf gestellt", ist die Bilanz des Bürgermeisters, der jetzt die vorläufige Abrechnung für die vergangene Badesaison in den Ausschüssen vorgelegt hat. „Lange Zeit war nicht klar, ob Freibäder öffnen dürfen“, so Christian Seitz in den Ausschüssen. Die sehr kurzfristige Erlaubnis des Gesetzgebers zur Öffnung des Parkbades habe aber von der Verwaltung und dem Team im Parkbad, dank vorausschauender Arbeit, ebenso schnell wie benutzerfreundlich umgesetzt werden können.

Mit der Eröffnung der Badesaison war eine Umstrukturierung des Personaleinsatzes an Becken, Technik und Kasse zwingend notwendig. Kassen- und Aufsichtspersonal wurden aufgestockt, um den Betrieb zu gewährleisten und die Mehrbelastungen durch Hygienemaßnahmen abzufangen. Auch ein autonomer Zutritt der Gäste war mit dem Zutrittssystem nicht mehr möglich, so dass neben einer technischen Lösung auch erhöhte personelle Kosten erforderlich waren. Ausstattungsgegenstände mussten angeschafft werden, um Gäste und Personal bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen. Das zeigt der Bericht über die Saison 2020 auf. „Die Akzeptanz bei den Badegästen war von Anfang an sehr groß“, bilanziert Seitz.

Auf der anderen Seite gab es aber auch Einsparungen, da der Leistungsumfang zum Beispiel durch die Schließung der Warmduschen deutlich eingeschränkt war. Hierdurch reduzierten sich Aufwendungen für den Betrieb und die Reinigung. Fazit: Die Einnahmen 2020 sind gegenüber dem Vorjahr um 57,7 Prozent gesunken. Die Aufwendungen waren dagegen lediglich um 5,16 Prozent geringer. 2019 standen den Aufwendungen von 435.410 Euro Erträge von 256.146 Euro gegenüber. 2020 betragen die Ausgaben 412.952 Euro, dem stehen 108.139 Euro Einnahmen gegenüber.

Seitz: „Dies ist jedoch nicht nur auf die fast zwei Monate kürzere Badesaison zurückzuführen. Die Einlassbeschränkungen wegen der Pandemie haben an heißen Tagen dafür gesorgt, dass nur begrenzt Tagesgästen Einlass gewährt werden konnte - und zudem wurden keine Saisonkarten verkauft." Mit 36.126 Gästen hat nur etwa die Hälfte einer durchschnittlichen Saison das Parkbad besucht.

Saison 2021: Augenmerk besonders auf Stammgäste und Familien

Wegen der eingeschränkten Öffnungszeiten, die auf drei Schichten pro Tag verteilt waren, hatte die Gemeinde die Gebühren angepasst und je nach Zeitfenster gestaffelt. Das Nachsehen hatten 2020 die Stammgäste, da jeder Besuch einzeln zu bezahlen war. Zwar wurden wochentags günstige Kurzzeittarife angeboten (2 Euro pro Besuch), diese konnten aber den Preisvorteil einer Saisonkarte nicht kompensieren. „Der Verwaltung ist durchaus bewusst, dass von dieser Regelung auch Familien Nachteile hatten, die sehr regelmäßig das Freibad besuchten“, heißt es in dem Bericht. Deshalb lege die Verwaltung in der Vorbereitung auf die nächste Saison ihr Augenmerk besonders auf Stammgäste und Familien, denen sie in diesem Sommer wieder Mehrfachkarten anbieten möchte, verspricht der Bürgermeister. Außerdem soll auch die Einlassorganisation weiterentwickelt werden. So soll auch Gästen der Badebesuch ermöglicht werden, die keinen Zugang zur Onlinereservierung haben oder nicht bargeldlos bezahlen können.

Aufgrund der großen Ungewissheit, unter welchen Bedingungen das Parkbad überhaupt öffnen kann, wurde derzeit noch kein Preiskonzept erstellt. Seitz: „Wir gehen davon aus, dass aufgrund der Pandemie auch in diesem Jahr wieder kurzfristige Entscheidungen über den Betrieb des Parkbades getroffen werden müssen.“