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"Nicht jammern, sondern aktiv werden"

Alexander Feists Wahlspruch: „Nicht jammern, sondern selbst aktiv werden!“

Alexander Feist (CDU) ist seit gut zwei Wochen der neue Vorsitzende der Krifteler Gemeindevertretung. Von den 30 anwesenden Gemeindevertretern erhielt Feist 27 Ja-Stimmen. Ein überzeugendes Votum. Damit folgt er Bodo Knopf in diesem Amt des „Ersten Bürgers“ nach.

Erfahrung in der Kommunalpolitik hat er wie kaum ein anderer: Mit 18 Jahren trat er in die Junge Union in Kriftel ein und übernahm mit 21 Jahren den Vorsitz. Von 2002 bis heute ist er erster Vorsitzender der CDU Kriftel. Seit 28 Jahren ist der heute 53-Jährige, der mit der eigenen Firma EDV-Netzwerke mit höchstem Sicherheitsstandard aufbaut, Mitglied der Gemeindevertretung. Als langjähriger Vorsitzender des Planungsausschusses, über 20 Jahre lang, arbeitete Feist an vielen Projekten innerhalb der Gemeinde mit. Auch im Vorstand des Vereinsrings ist er aktiv und hat die Bürgerinitiative B519 mit begründet. Alexander Feist ist verheiratet und hat einen 26-jährigen Sohn, der ebenfalls als Gemeindevertreter politisch aktiv ist.

Herr Feist, wie fühlen Sie sich im neuen Amt?

Alexander Feist: Gut! Ich freue mich auf diese neue Aufgabe. Mich würde es freuen, wenn ich in der neuen Position dazu beitragen könnte, dass die kommunale Selbstverwaltung künftig noch mehr an Bedeutung gewinnt. Es gilt die Demokratie zu erhalten, auch wenn Viele sie für selbstverständlich halten. Sie funktioniert von unten nach oben. Das Engagement der Bürger für die eigene Gemeinde und Region ist maßgeblich.

Mittlerweile leben wir in einer Servicegesellschaft: Alle Welt schimpft oder beklagt sich nur noch – gerade auch in den Sozialen Medien. Dabei sollte man Jeden, der das tut, einmal zurück fragen: Was tust Du selbst eigentlich? Wie viele Stunden bist Du in der Woche für andere aktiv? Viele erwarten, dass die Feuerwehr kommt, wenn es brennt, oder der Sanitäter, wenn es einen gesundheitlichen Notfall gibt. Aber man sollte auch etwas zurückgeben. Für mich hat das ehrenamtliche Engagement schon immer eine große Rolle gespielt.

Wie sind Sie in die Politik gestartet? Warum war Ihnen schon als junger Mann das Engagement in der eigenen Gemeinde wichtig?

Feist: Ich war bereits als Jugendlicher in der Krifteler Ortsvereinigung der DLRG aktiv. Damals war das Parkbad, in dem wir trainierten, schon 25 Jahre alt und man hat im Verein jemanden gesucht, der gegenüber der Gemeinde die eine oder andere „Macke“ ansprechen und die Interessen des Vereins vertreten sollt, um die Bedingungen zu optimieren. Das habe ich getan und unser Engagement hat letztlich auch Wirkung gezeigt. Engagement kann etwas bewirken. Damals war ich von vielen engagierten Menschen umgeben, wie Oliver Schwebel, Frank Fichert und Monika Bentsch, die leider vor kurzem verstorben ist.

War der politische Diskurs damals anders als heute?

Feist: Auf jeden Fall! Damals gab es noch keine „Sozialen Medien“, man hat viel mehr diskutiert als heute. Im guten Sinne. Es waren überhaupt spannende politische Zeiten, als ich zur Jungen Union ging: Kalter Krieg, Öffnung des Ostens, Gorbatschow, deutsch-deutsche Annäherung, Fall der Mauer. Für mich hat das politische Engagement auch immer etwas mit Zusammengehörigkeitsgefühl zu tun. In meiner Freizeit möchte ich mich nicht ärgern, sondern ich nehme Ämter an, weil es mir Spaß macht.

Als Vorsitzender der Gemeindevertretung sind Sie nun in einer anderen Funktion im Gemeindeparlament tätig. Auch in den Ausschüssen sind Sie nicht mehr Mitglied. Wird Ihnen das fehlen?

Feist: Ich bin nun zuständig dafür, die Tagesordnung der Sitzung mit der Verwaltung zusammen zu stellen, die Sitzungen der Gemeindevertretungen zu leiten und für fairen Meinungsaustausch zu sorgen und dafür, dass das von den Bürgern gewählte Parlament gut arbeiten kann. Ich verstehe mich als verbindendes Glied zwischen den Ausschüssen und den Gemeindevertretern. Natürlich werde ich nun die Redebeiträge anderen überlassen (lacht). Aber das ist vollkommen in Ordnung für mich, denn ich habe genug geschätzte Parteikollegen, die unsere gemeinsamen Anliegen vertreten. Wir vertreten ja alle immer eine „Gemeinschaftsmeinung“. Und ich muss zugeben: Ich genieße es auch, künftig nicht mehr ganz so viel Erfolgsdruck zu verspüren, wie in den letzten Wahlkämpfen als CDU-Vorsitzender (lacht).

Gibt es etwas, dass Ihnen in Zukunft besonders wichtig ist?

Die Gemeindevertreter haben mit ihrer Wahl einen Auftrag der Bürger erhalten, den es bestmöglich umzusetzen gilt. Es ist unsere Aufgabe, für das Wohl Kriftels zu arbeiten. Und dabei sollten die Gemeindevertreter als Vorbilder agieren.

Ich würde gerne für diejenigen etwas tun, die unter der Pandemie am meisten gelitten haben. Auch gilt es, sobald es geht, das Krifteler Kulturgut wieder bestmöglich nach vorne zu bringen. Die Menschen warten darauf. Leider mussten ja so viele Traditionsfeste, wie auch das Lindenblütenfest, abgesagt werden. Da gilt es, die Vereine zu unterstützen. Das Wichtigste für mich ist: Immer bei den Menschen und ihren Problemen vor Ort zu bleiben, im Kleinen Dinge zum Guten zu verändern. Die große Politik wird in Wiesbaden und Berlin gemacht – wir konzentrieren uns auf Kriftel.