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DAS passiert in Kriftel

Lions finanzieren Jugendprojekte

Lionsclub Hattersheim-Kriftel: 22.782 Euro an Kinder und Schulen

Das kennt man von Neujahrsempfängen: Rückblick, Bestandsaufnahme und Ausblick. Am Donnerstag, den 23. Januar, beim Neujahrsempfang des Lions Clubs Hattersheim-Kriftel, wurde der dritte Teil klar und deutlich bevorzugt. Das historische Ambiente des 400 Jahre alten Posthofs in Hattersheim war würdig und atmete den Hauch der Vergangenheit zur Genüge. So sollte es an diesem Abend also primär um die Zukunft im Main-Taunus-Kreis gehen. Wobei auch die vielen sozialen Projekte des mittlerweile 25 Jahre alten Lions Clubs Hattersheim-Kriftel nicht zu kurz kamen.

Auf die Zukunft

Als erste Rednerin in dem mit 120 Personen dicht gefüllten Hessensaal des Posthofes  trat die Vorsitzende Edeltraud Moos-Czech an das Rednerpult und begrüßte das neue Jahrzehnt als „die neuen goldenen Zwanziger“ und die vielen Gäste. Darunter etliche verdiente Mitglieder des Lions Clubs, diverse Stadt- und Gemeinderäte sowie Schuldezernent Wolfgang Kollmeier, Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling, Kriftels Bürgermeister Christian Seitz und Ehrengast und Hauptredner des Abends: Landrat Michael Cyriax.

Mit neuem Engagement und neuem Anspruch werde das neue Jahr angegangen, so Moos-Czech. Auf das persönliche Engagement von Mitgliedern, Politikern und Sponsoren werde und könne man weiter zählen. „Wir haben ja immer schon viel für Kinder und Schulen getan“, bemerkte Mosel-Zech nicht ohne Stolz. Diesen Schwerpunkt werde man auch weiterhin beibehalten. Dabei dürfe die Gemeinde getrost auf den Hattersheimer Bürgermeister Klaus Schindling bauen, für den „ein Lächeln auf Kindergesichtern“ ein unbezahlbarer Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander sei. Im Sinne von Toleranz und Integration sei eben das Motto des Lions Clubs „Wir dienen“, genau das Richtige.

Richtung positiv

Dass auch Neujahrsempfänge eher dem Positiven dienen sollten, war auch der Kern der Rede von Kriftels Bürgermeister Seitz. Konsequent betonte er eine der Zukunft zugewandte Haltung, es gebe ja „genug an negativen Zukunftsängsten“ in der Bevölkerung. Der Lions Club setze sich für die Gesellschaft ein, sei sozial aktiv. Das kenne er aus eigener Erfahrung. In guter Erinnerung habe er das Krifteler Entenrennen, den mittlerweile legendären Adventskalender und auch den guten Wein des Clubs („ich war gerne Weintestimonial bei MyZiegelei“). Seitz vergaß auch nicht, an den viel zu früh verstorbenen „Erfinder der Krifteler Ferienspiele“, Didi Deyhle, zu erinnern.

Viel Gutes getan

Dann war es an der Zeit, auf die Projekte des Lions Clubs Hattersheim-Kriftel im vergangen Jahr zurückzuschauen. Moser-Zech listete sie alle auf. Da fehlten weder die neuen Verstärker für die Musik AG der Heinrich-Böll-Schule in Hattersheim oder die Bücherspende für die dortige Regenbogenschule, noch der Fotodrucker für eine Kita, noch die Unterstützung von Theaterprojekten, Familienhilfe und der mobilen Beratung in Kriftel. Unter großem Applaus des Auditoriums ließ Edeltraud Moos-Czech das Ergebnis der Unterstützung verlauten: Im vergangenen Jahr summierte sie sich auf 22.782 Euro bei über 300 Stunden Einsatz der Lions-Mitglieder und Partner.

Ausblicke im Mitmach-Kreis

Dynamisch zukunftsorientiert entwickelte sich dann der Vortrag des Landrats Michael Cyriax. Zunächst noch vor der „Teilöffentlichkeit“ in den sozialen Medien warnend, in denen jeder nur noch die Bestätigung seiner Sichtweise suche, kam der Landrat dann in Fahrt. „Kaum einer liest noch Zeitung“, bedauerte Cyriax und warnte generell vor einer Krise für die Demokratie. „Wir haben uns viel vorgenommen in unserem Kreis“, formulierte Cyriax programmatisch, um dann auf die drei Schwerpunkte für die Zukunft „Wie sieht es bei uns 2030 aus?“ zu kommen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Bildung.

Das seien die Felder der Zukunft, auf denen etwas getan werden müsste und auch getan werde. Die Herausforderungen bis 2030 seinen ein ausgebauter ÖPNV, mit dem der Ausbau der Wallauer Spange und der Regionaltangente West zu bewältigen sei. Sehr angetan war Cyriax von der Idee der mit Wasserstoff angetriebenen Regionalzüge. Im Industriepark Hoechst ist „Wasserstoff ein Abfallprodukt und somit günstig zu haben“, formulierte er nachdrücklich. Die interessiert zuhörenden Anwesenden klärte er noch über weitere Projekte in seinem Vortrag „Zukunft bauen“ auf. Es werde nachhaltiges Leben gefördert, ein Schulbauprogramm mit bisher über 180 Millionen in der nächsten Dekade geliefert mit dem Höhepunkt der Sanierung und Erweiterung der Main-Taunus-Schule. Das Landratsamt werde erweitert sowie ein Kreishallenbad unter Einbindung der Schulen und Vereine geplant.

Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz

Zum Thema Bildung werde ein Digitalpakt den Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz ermöglichen. „Ich kenne Funklöcher aus eigener Erfahrung“, so der Landrat, und so gehöre seiner Meinung nach Breitband dringend im Main-Taunus-Kreis ausgebaut. „Was denn mit dem Thema Bauen sei?“, stellte ein Gast zur Debatte. Das müsse behutsam geschehen. Eine Limesstadt wie in Schwalbach wolle keiner mehr. Viele Ideen, viele Pläne und Visionen. Und wer soll das bezahlen? Wer Zukunftspläne umsetzen wolle, müsse sich verschulden, so das Fazit.

Zum Abschluss erhielt der Landrat von Edeltraud Moos-Czech neben einer Flasche Wein auch einen hessischen Löwen. Dass er als Sparbüchse gedacht ist, habe sie nicht bemerkt, so die Präsidentin. Aber so manch einer im Saal wird ihn als Fingerzeig verstanden haben. Alexander van de Loo