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DAS passiert in Kriftel

Israel, Ziegeleipark und Mosaiken

Vortragsreihe: Unterwegs in Israel, Geschichte des Ziegeleiparks und Mosaiken im Mittelalter

Die beliebte Vortragsreihe des Kulturforums Kriftel, organisiert von Anne Richter und Erika Mitsch, startet nach der Winterpause bereits am Donnerstag, den 9. Januar, wieder mit dem ersten Event: und zwar mit einem Reisefilm von Erika und Werner Mitsch mit dem Titel „Unterwegs in Israel“. Die Vorführung startet um 19.30 Uhr. Der Besuch ist kostenlos. Achtung: Die Filmvorführung findet dieses Mal in der Weingartenschule (Rossertstraße 14-20) statt!

Zum Inhalt: Israel, das kleine Land im Nahen Osten, ist ein Reiseland der kurzen Wege. Das konnten Erika und Werner Mitsch während einer Rundreise durch das „heilige Land“ erleben. Ihre Tour begann in Tel Aviv: das Wirtschaftszentrum Isreals und ist für seine Bauhaus-Architektur bekannt. Nach dem Besuch des antiken Caesarea reiste Ehepaar Mitsch durch das biblische Galiläa. Der Heimatort des Jesu von Nazareth, Kapernaum und der See Genezareth waren das Ziel der Reisenden. „Ein Bad im Toten Meer ist immer ein besonderes Erlebnis, vor allem am 30. Januar“, so Erika Mitsch. Bekanntschaft mit der solidarischen und sozialistischen Dorfgemeinschaft machten die Krifteler bei einer Führung durch einen Kibbuz. Höhepunkt der Reise war die heilige Stadt Jerusalem. Sie ist das religiöse Zentrum von drei Weltreligionen. Juden, Christen und Muslime haben hier ihre bedeutenden Heiligtümer, die von zahllosen Pilgern aus aller Welt besucht werden.

„Dort wird auch der Konflikt spürbar, der seit mehr als sechs Jahrzehnten die Region im Nahen Osten prägt“, so Erika Mitsch. Ihre Impressionen und Erlebnisse aus einem modernen Land mit einer verwirrenden politischen Situation und Stätten bedeutender Ereignisse in der Geschichte der Menschheit haben Erika und Werner Mitsch im Film zusammengestellt.

Weiter geht es mit einem Fotovortrag von Thomas Grohmann aus Königstein zum Thema „Die wilde Atlantikküste Südwesteuropas – Wo sich Himmel und Erde berühren“ am Donnerstag, den 16. Januar, im Rat- und Bürgerhaus (Frankfurter Straße 33-37). Los geht es um 19.30 Uhr. Weite Landschaften, wilde Küsten und ein an vielen Stellen noch nicht lichtverschmutzter Nachthimmel – so zeigen sich Spanien und Portugal abseits der bekannten Großstädte und touristischen Hochburgen. Thomas Grohmann präsentiert in einer multimedialen Schau natur- und astrofotografische Highlights eines Langzeitprojektes auf der iberischen Halbinsel. Seine Fotos stammen von mehrmonatigen Reisen, auch in sehr abgelegene Gegenden Nordspaniens und Portugals. Neben ausgewählten Tier- und Landschaftsaufnahmen ist der beeindruckende Sternenhimmel Thema.

Zwei Wochen später, und zwar am Donnerstag, den 30. Januar, hält Wilfried Krementz im Rat- und Bürgerhaus (19.30 Uhr) einen illustrierten Vortrag mit dem Titel „Geschichte des Ziegeleiparks Kriftel - Ziegeleien, Flakstellung, Sondermülldeponie“. Der Krifteler Gemeindearchivar wird ein Stück der Geschichte Kriftels vorstellen, die heute im Baugebiet Ziegeleipark und der schönen Grünfläche Ziegeleipark bewahrt ist. Früher existierten in Kriftel zwei große Ziegeleien, in denen viele Leute Beschäftigung fanden. Die älteste umfasste ein großes Gebiet etwa da, wo sich heute die Paul-Duden-Straße befindet. Die jüngere lag im oberen Bereich der Frankfurter Straße auf dem sogenannten Linsenberg. „Eine spannende Geschichte, im zweiten Weltkrieg eine Flakstellung und später eine Sondermülldeponie der Hoechst AG, deren Existenz großes Unbehagen auslöste“, macht es Krementz spannend. Heute ist die vordere Grube mit Reihenhäusern und Eigentumswohnungen bebaut und die dahinter liegende als Teil des Regionalparks Rhein-Main gestaltet.

Karl-Ludwig Waag aus Kelkheim stellt am Mittwoch, den 12. Februar, im Rat- und Bürgerhaus, um 19.30 Uhr „Mystische Meteoraklöster – Klettern und Kultur“ in seinem Film vor. Waag ist leidenschaftlicher Bergsteiger, er hat viele hohe Gipfel der Alpen bestiegen und war in fernen Ländern unterwegs. Seine filmische Reise führt nach Griechenland. In der Felslandschaft von Kastraki frönte er seiner Leidenschaft, dem Bergsteigen. Das Gipfelpanorama ist grandios und die Landschaft ist einmalig in der Welt. In diesem Labyrinth der Felstürme wanderte Waag. „Höhenangst sollte man keine haben, wenn man die gewaltigen Felsnadeln, wenn auch heute mit Aufzügen und Treppenanlagen, ersteigt“, berichtet der Referent. Auf dem Gipfel hatten Mönche unzugängliche Klöster errichtet und heute sind sechs davon noch erhalten und können besucht werden. Der Bau des ältesten dieser Klöster, Metamorphosis, wurde bereits im Jahr 1334 begonnen.

Mit einem ganz anderen Thema hat sich Thomas Huth aus Frankfurt befasst: In seinem illustrierten Vortrag „Wien - Biographie einer europäischen Metropole“ am Donnerstag, den 27. Februar, im Rat- und Bürgerhaus (19.30 Uhr) spricht er über eine Stadt in Europa mit dem Beinamen „Schmelztiegel der Völker“ oder „Mutter vieler Völker“. Von der römischen Antike bis zum Vielvölkerstaat der Habsburgermonarchie war Wien, heute Hauptstadt Österreichs, für unzählige Völker Ziel oder Durchgangsstation. Huth: „Spuren haben sie fast alle hinterlassen und so ist die Donaumetropole ein äußerst lebendiges Geschichtsbuch ihrer selbst.“ Angefangen mit den Überbleibseln aus römischer Zeit, über großartige Architekturen des Mittelalters, wie den Stephansdom, bis hin zur barocken Prachtentfaltung zu Maria Theresias Zeiten und der städtebaulich grandiosen Schöpfung der Ringstraße im 19. Jahrhundert spannt sich der Bogen des bilderreichen Vortrags durch 2000 Jahre europäische Baugeschichte.

„Mosaiken im Mittelalter - Antike Traditionen in einer christlichen Epoche“ behandelt Dr. Wolfgang Metternich aus Frankfurt in seinem bebilderten Vortrag am Donnerstag, den 12. März, im Rat- und Bürgerhaus (19.30 Uhr). Die Kunst der Raum- und Bodendekoration mit farbigen Mosaiken reicht weit in die Antike zurück. Rom, Griechenland und der hellenistische Osten des Mittelmeerraumes bieten zahllose hochrangige Beispiele dieser Kunstgattung. Als in der Spätantike das römische Reich christlich wurde, übernahmen die Vertreter der neuen Religion gerne die Mosaikkunst, die dem Innenraum reichen Schmuck bescherte, während die Fassaden, anders als die säulengeschmückten Tempel, weitgehend schmucklos blieben. „Ausgehend von Konstantinopel und Ravenna prägten vor allem die byzantinischen Mosaiken in Rom, Venedig und Palermo und vielen weiteren Orten rund um das Mittelmeer die Mosaikkunst des Mittelalters. In der Technik griff man gerne auf die Vorbilder der Antike zurück. Im Stil und in den Bildthemen jedoch entstand eine völlig neue Bildsprache, die über die Renaissance hinaus bis ins 19. Jahrhundert die Kunst der europäischen Mosaiken prägte“, heißt es in der Ankündigung. Der Vortrag stellt die Kunst der Mosaiken, vor allem in Italien, aber auch in einzelnen Beispielen nördlich der Alpen vor und zeigt, wie sich am Ende des hohen Mittelalters eine neue Bildsprache herausbildet.

Die gewitzte Fernsehjournalistin (und ehemalige Kriftlerin) Julia Finkernagel hält am Freitag, den 27. März, im Rat- und Bürgerhaus, 19.30 Uhr, eine launigen Lesung mit dem Titel „Ostwärts - Oder wie man mit den Händen Suppe isst, ohne sich nachher umziehen zu müssen“. Sie erzählt an diesem Abend von ihrer Premiere als „Go East“-Reisende und Regisseurin der Fernsehserie OSTWÄRTS - mit Rucksack, Kamerateam und Muffensausen. „Unterlegt mit Bildern und Filmausschnitten berichtet Julia Finkernagel von den kleineren und größeren Katastrophen on tour: Wie sie in Rumänien beinahe von Peter Maffay überfahren wurde, wie sie in Georgien mit viel Gastfreundschaft und noch mehr Wein um den Finger gewickelt wurde. Sie beschreibt ihren lässigen Pferdetreck mit einem zwei Meter großen Kosaken in Russland, und wie sie in der Mongolei von einem Macho wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht wurde: Kühe melken statt Regieanweisungen geben!“, macht die Ankündigung Appetit auf die Lesung. Unvergessen sei auch der Abschied von der Nomadenfamilie, die dem Drehteam als Zeichen der Freundschaft einen frisch geschlachteten Ziegenkopf in den Fußraum stellte. „Es geht von Leipzig durch Osteuropa bis in die Mongolei – eine Rucksackreise durch elf Länder und Regionen“, kündigt Erika Mitsch vom Kulturforum Kriftel an. Achtung: Der Besuch dieses Vortrages ist kostenpflichtig!

Wenn nicht anders angegeben finden alle Vorträge des Kulturforums bei freiem Eintritt um 19.30 Uhr im Rat- und Bürgerhaus (Frankfurter Straße 33-37) statt.