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DAS passiert in Kriftel

Ehrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr

108 Einsätze und 1110 Personalstunden – Zahl der Fehleinsätze gestiegen

Jede Menge Ehrungen und Beförderungen standen wie gewohnt auch diesmal auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel (FFW) am vergangenen Freitagabend in der Kleinen Schwarzbachhalle. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich die Sitzungen der vergangenen Jahre etwas verschoben, so dass diesmal das Berichtsjahr 2021 behandelt wurde. Fazit des Jahresberichts: Etwas weniger Einsätze als 2020, dafür aber weit mehr Fehleinsätze wie blinder oder auch böswilliger Alarm. Interessant außerdem: Mehr als die Hälfte der Einsätze sind inzwischen technische Hilfeleistungen. Darunter fallen Wasserschäden, die Hilfe bei auslaufenden Betriebsstoffen oder Türöffnungen.

Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian sprach in seinem Bericht die Themen an, die immer stärker das Tagesgeschäft der ehrenamtlichen Feuerwehr der Gemeinde bestimmen: Hier gehe es vor allem darum, die Tagesalarmstärke von circa 7 Einsatzkräften und die Verfügbarkeit der Mannschaft zu gewährleisten, die Zahl von Atemschutzträgern (bisher 23 von 47 Mitglieder der Einsatzabteilung) auszubauen und die anwachsenden Verwaltungstätigkeiten zu bewältigen. „Das Arbeitspensum in der Freiwilligen Feuerwehr wird immer zeitraubender und umfangreicher. Die Ansprüche an die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr steigen nach wie vor weiter an. Leider hat sich zusätzlich das Interesse in der Bevölkerung, sich ehrenamtlich für das Allgemeinwohl zu engagieren, nicht verbessert“, betonte Kilian. „Hinzu kommt, dass die Feuerwehr immer öfter auch für Nichtigkeiten alarmiert wird und man dann auf Personen trifft, die dafür kein Verständnis haben. Dass hierdurch die Motivation in der Mannschaft abnimmt, ist nachvollziehbar.“

Die Beförderten vor der Schwarzbachhalle.
Foto 1, die Beförderten, v. li.: Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian, Kreisbrandmeister Thomas Rieger, Marcel Büdel, Felix Gumpp, Florian Hübner, Christian Neff, Jeremy Wittmann, Nadine Radünz, Finn Sanner, Antoine Prinz, Benedict Kurzawa, Tobias Thöne, Andreas Möller, Andreas Windl, Norbert Loreth, Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek.


24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr

Zusätzlich zum allgemeinen Einsatzaufkommen sind Arbeiten wie das Reinigen des Feuerwehrhauses, des Hofes und der Fahrzeuge, regelmäßige Ausbildungs- und Übungsdienste, Verwaltungstätigkeiten und das Verfassen von Berichten, Wartung und Prüfung des Materials inklusive Dokumentation zu leisten, so Kilian: „Ein Großteil dieser Tätigkeiten wird ehrenamtlich und sehr verantwortungsvoll durchgeführt.“

Der hauptamtliche Gerätewart Daniel Postel unterstütze das Ehrenamt seit September 2020. Jedoch komme auch er den wachsenden Anforderungen und anfallenden Tätigkeiten kaum nach, so der Gemeindebrandinspektor. Glücklicherweise würden Winterdienst und Reinigung der Sanitätsbereiche von Mitarbeitern der Gemeinde durchgeführt. Er dankte herzlich Gemeinde und Feuerwehrverein für die große Unterstützung. Er betonte: „Trotz allem sind wir weiterhin 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kriftel da!“

Er erläuterte Einsätze und Arbeitsstunden: Unter den 108 Einsätzen 2021 (2020: 134) waren 13 Brandeinsätze (2020: 36), 61 Hilfeleistungen (2020: 69) und 31 Fehlalarmierungen (2020: 21). Darunter erwiesen sich 19 Alarmierungen als „blinder Alarm“, fünf als „böswilliger Alarm“. Sechs Einsätze wurden zur Unterstützung anderer Kommunen durchgeführt. 113 Einsatzstunden und 1110 Personalstunden kamen dabei zusammen. Veranstaltungen wie Ferienspiele, Spiele im Park, Martinsumzug, Volkstrauertag und Brandschutzerziehung wurden in Folge der Corona-Pandemie auf ein Minimum reduziert. An 63 Tagen angesetzter Ausbildung nahmen 12 Kameradinnen und Kameraden teil. Außerhalb der Einsätze wurden weitere 5155 Personalstunden erbracht. Die Einsatzabteilung hat (Stand 31. Dezember 2021) 47 Mitglieder, zwei davon sind Frauen. Aus sieben Mitgliedern besteht die Alters- und Ehrenabteilung.

„Leider haben nunmehr gute zwei Jahre Pandemie mit Unterbrechungen des Übungsdienstes sowie dem Aussetzen der Zusammenkünfte an der Motivation der einzelnen Kameradinnen und Kameraden gezerrt. Die Kameradschaft wurde auf eine harte Probe gestellt“, so Kilian. Und gerade die sei es ja, die die Feuerwehr ausmache. „Man muss sich im Einsatzfall blind aufeinander verlassen können“, betonte er. Umso erfreulicher sei die Entwicklung des Nachwuchses: Dieser werde zu 95 Prozent aus der Kinder- und Jugendfeuerwehr gewonnen. Er dankte dem Ausbilder- und Betreuerteam für die „Super-Arbeit“.

Jirasek: „Sehr guter Job in schwierigen Zeiten“

Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, zuständig auch für die Wehr, bedankte sich in seiner Rede zunächst herzlich bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz und äußerte sich beeindruckt über die Leistung der Einsatzabteilung. „Ausdrücklich möchte ich hier auch den Familien danken, die hierfür großen Verständnis zeigen müssen“, betonte er. „Sie alle haben eine schwere Zeit hinter sich, denn in der Pandemie galt und gilt es, neben dem Selbstschutz auch für andere da zu sein und sich selbst zurückzustellen“, so der Erste Beigeordnete.

Dennoch sei die Krifteler Wehr „immer einsatzbereit“ gewesen. Das sei nicht selbstverständlich. Er lobte die enge Zusammenarbeit von Ordnungsamt und Feuerwehr. „Sie haben nicht nur einen guten, sondern einen sehr guten Job in schwierigen Zeiten gemacht“, rief er den Kameradinnen und Kameraden zu. „Auch wenn für die meisten Menschen scheinbar Normalität eingekehrt ist, für die kritischen Infrastrukturen wie die Wehr gelten noch immer Einschränkungen. Hier ist ein großes Maß an Selbstdisziplin nötig“, betonte er. Und er erinnerte an zwei schreckliche Unfälle an der Bahnlinie, die für die herbeigerufenen Wehrleute eine große psychologische Belastung dargestellt hätten.

Für die Jugendfeuerwehr konnte Sven Mukrasch berichten, dass diese Ende 2020 immerhin 20 Mitglieder im Alter von 10 bis 17 Jahren zählte, darunter ein Mädchen. „Es gab zwei Neuzugänge, zwei Austritte und zwei Übertritte in die Einsatzabteilung. Das zeigt wieder einmal, wie wichtig die Kinderfeuerwehr für uns alle ist“, betonte er. Auch die Kinderfeuerwehr ist sehr beliebt: Bei den „Erdbeerlöschern“ gibt es mittlerweile eine lange Warteliste.

Silbernes Brandschutzehrenzeichen für Christian Neff

Beliebter Tagesordnungspunkt jeder Jahreshauptversammlung sind die Ehrungen und Beförderungen. Da nicht alle Geehrten und Beförderten persönlich anwesend sein konnten, werden einige Ehrungen und Auszeichnungen noch nachgeholt.

Kreisbrandmeister Thomas Rieger überreichte an Christian Neff das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr. Von Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian feierlich befördert wurden Nadine Radünz zur Feuerwehrfrau und Nikolas Hilger, Finn Sanner und Jeremy Wittmann zum Feuerwehrmann, Sven Christoph und Sandro Gonzalez zum Oberfeuerwehrmann, Marcel Bündel, Felix Gumpp und Tobias Thöne zum Hauptfeuerwehrmann, Uwe Zimmermann zum Löschmeister, Markus Bovenschen, Pasquale Fiore, Christian Neff und Sascha Waas zum Oberlöschmeister und Andreas Windl zum Oberbrandmeister.

Der Erste Beigeordnete Jirasek überreichte ihnen allen jeweils ein Geschenk der Gemeinde. Eine Urkunde und Anerkennungsprämien erhielten Michael Martinez für zehnjährige aktive Zugehörigkeit in der Einsatzabteilung der Wehr, Andreas Möller (Einsatzabteilung 30 Jahre) und Norbert Loreth (Einsatzabteilung 40 Jahre).

Aufgenommen in die Einsatzabteilung wurden: Henry Herrmann, Florian Hübner, Benedict Kurzawa, Oskar Schichtel, Jürgen Messer, Antoine Prinz und Heiko Dörhöfer.

Foto oben, die Geehrten, v. li.: Kreisbrandmeister Thomas Rieger, Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian, Christian Neff, Andreas Möller, Norbert Loreth, Andreas Windl, der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und Bürgermeister Christian Seitz.

 

Feuerwehrverein weiter gut aufgestellt - Vor der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel hatte sich der Feuerwehrverein zur Mitgliederversammlung getroffen. Der Erste Vorsitzende Sven Mukrasch zog eine positive Bilanz: Die Mitgliederzahl konnte trotz Corona gehalten werden und der Verein ist finanziell weiterhin gut aufgestellt. „Vielen Dank an die vielen Bürgerinnen und Bürger und Firmen aus Kriftel für die Spendenbereitschaft und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die fördernden Mitglieder, die uns mit ihren finanziellen Beiträgen in hervorragender Weise unterstützt haben“, so Mukrasch. Bürgermeister Christian Seitz bedankte sich in seinem Grußwort für die besondere Unterstützung der Krifteler Wehr - und für die große Unterstützung beim Hilfstransport der Gemeinde, mit dem mehrere Tonnen Hilfsgüter für die Ukraineflüchtlinge in die polnischen Partnerstadt Pilawa Gorna gebracht worden waren. Mehrere Kameraden hatten den Transport begleitet und Fahrzeuge gefahren. Er dankte auch für die große Unterstützung und Beteiligung am Programm des Parkfestes „50 Jahre Freizeitpark“ sowie die im Rahmen des Festes übergebene großzügige Spende für die polnische Partnerstadt.