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DAS passiert in Kriftel

Brand in Obdachlosenunterkunft

Riesen-Rauchsäule erschreckte Anwohner – „zum Glück niemand verletzt“

„Durch das unsachgemäße Betreiben eines Holzgrills mit Brandbeschleuniger kam es in der Goethestraße 8 zu einem Gebäudebrand mit beträchtlichem Sachschaden“, vermeldete die Polizei in ihren Online-Presseticker am Montagabend. Das betroffene Gebäude ist im Besitz der Gemeinde Kriftel. Hier sind zurzeit drei Obdachlose untergebracht.

„Wir sind geschockt über das Geschehen und sehr erleichtert, dass es keine Verletzte gegeben hat“, so der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, auch zuständig für Brand- und Katastrophenschutz in der Gemeinde. Durch das schnelle Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel, unterstützt von Wehren der Nachbargemeinden, habe Schlimmeres verhindert werden können. „Dafür mein herzlicher Dank“, so Jirasek, dem sich auch Bürgermeister Christian Seitz anschließt. Ein Bewohner war nicht anwesend, die anderen beiden blieben unverletzt.

Bei dem betroffenen Fachwerkhaus handele es sich aber nicht, wie von der Polizei vermeldet, um eine „Unterkunft für Asylbewerber“, viel mehr habe die Gemeinde dort Menschen untergebracht, um deren drohende Obdachlosigkeit abzuwenden, so Jirasek. Er dankte auch den Anwohnerinnen und Anwohnern, die sich zahlreich und umgehend bei der Feuerwehr gemeldet und damit einen schlimmeren Verlauf verhindert hatten. Während der Löscharbeiten wurden die Nachbarhäuser vorsorglich geräumt und Straßensperren eingerichtet. Der Verkehr wurde umgeleitet.

Laut Polizeibericht befeuerte ein 24-jähriger, syrischer Staatsangehöriger nach eigenen Angaben am frühen Montagabend einen Kohlegrill „mit einer derzeit unbekannten Substanz, sodass eine Stichflamme entstand“. Hierbei sei zunächst das Dach eines Holzunterstands entfacht, bevor Fassade und Teile des Daches des angrenzenden Fachwerkhauses Feuer fingen. Eigene Löschversuche durch den Brandverursacher waren fehlgeschlagen.

„Die Feuerwehr konnte den Gebäudebrand vollständig löschen. Durch die hohe Hitzeentfaltung wurden jedoch die angrenzenden Wohnhäuser beschädigt“, so Jirasek, der am Dienstagmorgen noch keinen Sachschaden beziffern konnte. „Das Gebäude wurde zunächst abgesperrt und gesichert. Gleich heute Morgen war ein Statiker vor Ort. Er hat uns versichert, dass keine Einsturzgefahr besteht“, so Jirasek erleichtert. Bewohnbar ist es aber bis auf Weiteres nicht. Die drei Bewohner wurden erst einmal anderweitig untergebracht.

Zeugen der Tat werden gebeten, sich bei der Regionalen Kriminalinspektion Sulzbach unter der Rufnummer 06196-20730 zu melden.